Praxis Dr. med. Carsten Olf &
Dr. med. Annette Giering*

Herzlich willkommen in unserer Praxis für Allgemeinmedizin

akademische Lehrpraxis der Universität Tübingen

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Wir freuen uns über Ihren Anruf:

07142 - 39 41

So finden Sie zu uns:

Bahnhofstr. 4, 
74321 Bietigheim-Bissingen

 Aktuelles
Wegen Urlaub von Dr. Olf haben wir vom Freitag, den 28.03. bis Donnerstag, den 03.04.25 geänderte Sprech und Öffnungszeiten:       Freitag, den 28.03.25: 
       Praxis geschlossen!
Vertretung nach telefonischer Voranmeldung übernehmen:
- Praxis Dr. Costigan,         Bahnhofstraße 136, Tel:51811
- Praxis Dr. Göpfert,
Jakob-Lorber-Str.2, Tel. 44111
- Praxis Dr. Nienhues,
Berliner Straße 8, Tel: 52007

Montag, 31:03: 7:30 Uhr- 13 Uhr-
   danach geschlossen!

Dienstag, 01.04.: 7:30 Uhr - 11 Uhr

Mittwoch,02.04.: 7:30 uhr -11:30  14 Uhr - 16 Uhr

Donnerstag,03.04:
7:30 Uhr - 11:30 Uhr- danach geschlossen.
Vertretung nach telefonischer Voranmeldung übernehmen:
-Praxis Dr.Schwarzbich, Tel: 6922
-Praxis Dr.Costigan Tel: 51811


Liebe Patienten,
unsere Praxis arbeitet mit Hochdruck daran, Ihre Anliegen zu lösen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Bearbeitung Ihrer Anfrage unter Berücksichtigung medizinischer und organisatorischer Kriterien erfolgt und nicht in jedem Fall sofort erfolgen kann. Aus diesem Grund bitten wir Sie um Ihre Geduld!
 
Wenn Sie uns Ihre Anfrage über Praxis Concierge mitgeteilt haben, aber noch keine Rückmeldung von uns erhalten haben, bitten wir Sie nicht einfach ohne Termin in unserer Praxis zu erscheinen. In Notfällen nutzen Sie die in Praxis Concierge angegebene Handynummer (0172 7639390) von Herrn Dr. Olf.
 

Bei Infektionsanzeichen wie Husten, Schnupfen oder Fieber dürfen Sie die Praxis NUR mit Mundschutz betreten!

E-Rezept Info
- Bestellen Sie ihre Medikamente wie immer bei uns in der Praxis.
- wir benötigen 2 Werktage zur Bearbeitung.
- nach 2 Werktagen können Sie direkt mit ihrer Versichertenkarte in die Apotheke und erhalten dort die Medikamente.
      Wichtig:  1x im Quartal die Versichertenkarte in der Praxis einlesen lassen!!!
    - Privatpatienten bekommen Ihre Rezepte wie gewohnt.

Das E-Rezept gilt nicht für Hilfsmittel (z.B.Blutzucker Teststreifen) und Inkontinenzartikel sowie nicht verschreibungspflichtige Medikamente auf grünem Rezept. Diese Rezepte müssen Sie nach wie vor in der Praxis abgeholt werden!

Ab Anfang Oktober impfen wir Sie täglich (Mo-Fr) ohne Termin und vorherige Anmeldung  zwischen 09:30 Uhr und 11:00 Uhr gegen Grippe.

Für weitere Impfungen bspw. in Kombination mit einer Corona-Impfung bitten wir Sie um vorherige Anmeldung und Terminvereinbarung.

Wichtig: Die aktuellen Impf-Unterlagen für die Grippeimpfung finden Sie hier. Drucken Sie diese falls möglich bitte schon vorab aus und bringen die Unterlagen ausgefüllt mit in die Praxis.

Unsere Patienten-Blogs

Neu! Klimakrise in der Hausarztpraxis Blog Neu! Vogelgrippe-Virus Blog Medizin Blog Corona Blog

Terminsprechstunde

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Geschlossen
Terminanfrage
Zusätzliche Terminhinweise

Dienstagnachmittag 13:00 - 15:00
Spezialsprechstunde für Naturheilverfahren, Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin
Termine nur nach Vereinbarung.

Donnerstagabend 19:00 - 20:00 und Freitagnachmittag 12:00 - 14:00:
Videosprechstunde (nach Vereinbarung)


Neu: Praxis Concierge - Automatische Telefonassistenz

Liebe Patienten,

wir haben auf ein neues System umgestellt. Die Telefonnummer für die Praxis bleibt erhalten. Die Rezept- und Überweisungsvorbestellung erfolgt ebenfalls über das Praxistelefon!

Bitte beachten Sie:
ab sofort werden keine Befunde/Berichte etc. die per WhatsApp geschickt werden mehr angenommen.

Telefon-Sprechstunde

Telefonsprechstunde Dr. Olf
Rufnummer 0172 - 76 39 390

Montag - Freitag
06:00 - 6:30 
11:30 - 12:00
Donnerstag
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Samstag 
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Telefonsprechstunde Dr. Giering
Rufnummer 0151 - 58 37 25 10

Montag, Dienstag und Donnerstag
                                                      11:30 - 12:00
Komplettierung unseres Vorsorgeangebots

Wir bieten in unserer Praxis neue Vorsorgemaßnahmen an

1. Der Puls-Quick-Check:
Als bioenergetischer Check aller Organsysteme

2. Pulswellenanalyse:
Zur Früherkennung von Gefäßveränderungen

3. VNS-Analyse:
Herzfrequenvariabilitäts-messung, um krankhafte Veränderungen des vegetativen Nervensystems zu erkennen

4. Biofeedback:
Methode, die es ermöglicht, unbewusste Körperfunktionen bewusst zu machen und mit zunehmender Kompetenz auch Kontrolle darüber zu gewinnen.

Bei Rückfragen bzw. Interesse an den Untersuchungen rufen Sie gerne unsere Praxis an und machen einen Termin aus.

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Willkommen in Ihrer Hausarztpraxis 


Ihre Praxis für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren, Homöopathie, Akupunktur/TCM und Reisemedizin

Unser Ziel ist es, Sie im Sinne einer ganzheitlichen Medizin zu untersuchen, zu beraten und zu therapieren. Wir legen Wert auf die persönliche Beziehung zu unseren Patienten. Detaillierte Aufklärung, regelmäßige Weiterbildungen, gelebtes Qualitätsmanagement sowie eine direkte Kommunikation mit Fachärzten, sichern die Kompetenz unserer Praxis.

Ärzteteam

Dr. med. Carsten Olf

Facharzt für Allgemeinmedizin

Zusatzbezeichnungen: 
Naturheilverfahren, Akupunktur

Dr. med. Annette Giering*

Fachärztin für Allgemeinmedizin

Zusatzbezeichnung: 
Homöopathie

Praxisteam

Simone Helmli

MFA, VERAH®

Jasmin Konrad

MFA, VERAH®

Tanja Gerstner

Krankenschwester

Elisabeth Wais

Krankenschwester

S. Mohammad

Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Pharmakotherapie

Medizin Blog

Liebe Patienten,


im Folgenden finden Sie aktuelle und interessante Inhalte zu den Themen Medizin und Gesundheit.


Dienstag, 01.04.2025


Krafttraining sorgt bei Senioren für besseren Schlaf


Die Schlafqualität nimmt mit zunehmendem Alter ab. Schlaflosigkeit erhöht die Tagesmüdigkeit, was ein Sturzrisiko begünstigt und die Lebensqualität einschränkt. Auch kognitive Störungen wie Morbus Alzheimer können durch Schlafmangel begünstigt werden. Regelmäßiger Sport kann bei älteren Menschen den Schlaf verbessern. Laut einer aktuellen Studie erzielt ein Krafttraining, das die Muskeln stärkt, von 50 Minuten an zwei bis drei Tagen der Woche das beste Ergebnis, gefolgt von Ausdauertraining wie Nordic Walking oder Schwimmen. Neben Ausdauer- und Kraftsport können Yoga, Tai Chi oder Pilates das Gleichgewicht trainieren und die Beweglichkeit erhalten.



Montag, 31.03.2025


Gesunde Lebensführung zahlt sich aus - auch im mittleren Alter


Eine aktuelle Studie belegt, dass sich Verhaltensänderungen auch im späteren Leben lohnen: Wer im Alter von 50 Jahren nicht raucht, einen normalen Blutdruck hat, keine hohen Cholesterinwerte oder Diabetes aufweist und ein gesundes Körpergewicht hat, lebt deutlich länger und bleibt auch länger von Herz-Kreislauferkrankungen verschont. Frauen, die mit 50 Jahren keine dieser Risikofaktoren haben, entwickeln im Schnitt 13,3 Jahre später eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und sterben 14,5 Jahre später als Frauen mit allen fünf Risikofaktoren. Männer ohne diese Risikofaktoren leben 10,6 Jahre länger ohne Herz-Kreislauf-Erkrankung und sterben im Schnitt 11,8 Jahre später als Männer mit den Risikofaktoren. Von allen fünf Risikofaktoren ist die Kontrolle des Blutdrucks mit den meisten zusätzlichen gesunden Lebensjahren verknüpft.



Donnerstag, 27.03.2025


Transparente Placebotherapie hilft bei PMS-Symptomen


Laut einer aktuellen Studie verringerte eine Placebopille die Intensität prämenstrueller Symptome sowie Beeinträchtigungen von Sozialleben, schulischer, universitärer oder beruflicher Tätigkeit. Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass Open-Label-Placebos, d.h. Placebos, von denen die Patienten wissen, dass es sich um Placebos handelt, bei verschiedenen Beschwerden wie Reizdarm, chronischen Schmerzen im unteren Rücken oder Hitzewallungen in der Menopause einen positiven Effekt haben können. Die Einnahme der Placebopille (mit Erklärung) reduzierte die Symptomintensität um 79,3 %, die Beeinträchtigung im Alltag um 82,5 %. Bei den Frauen, die die Placebopille ohne Erklärung erhalten hatten – aber wussten, dass es sich um ein Placebo handelt –, nahm die Intensität der PMS-Symptome um 50,4 % ab, die Beeinträchtigung im Alltag um 50,3 %.


Mittwoch, 26.03.2025


US-Kardiologen: Wettkampfsport bei vielen Herzerkrankungen möglich


Die Zeiten, in denen Patienten mit Herzerkrankungen grundsätzlich von sportlichen Aktivitäten abgeraten wird, sind vorbei. Auch Leistungssport ist kein Tabu mehr. Die Erforschung des „Sportlerherzens“ hat zudem gezeigt, dass Sport die Anfälligkeit für einen plötzlichen Herztod nicht unbedingt erhöht, selbst wenn angeborene Herzfehler oder Kardiomyopathien vorliegen. In den aktuellen Leitlinien zur Teilnahme kardiologischer Patienten an Wettkampfsportarten der American Heart Association werden differenzierte Empfehlungen für verschiedene kardiale Erkrankungen abgegeben, sowie für ältere Patienten ab 35 oder Patienten, die Blutverdünnungsmedikamente einnehmen.



Dienstag, 25.03.2025


WHO: Kollaps im Kampf gegen Tuberkulose droht


Länder wie die USA, Großbritannien und Deutschland haben Einsparungen in der Entwicklungshilfe angekündigt. Wie die WHO berichtet, droht in 27 Ländern ein Zusammenbruch der TB-Programme. Ohne Mittel aus dem Ausland können weniger Menschen getestet, weniger Fälle erkannt und behandelt und die Ausbreitung weniger überwacht werden. Der Erreger verbreiten sich über kleinste Tröpfchen beim Husten, Sprechen oder Niesen. Ansteckungen können verhindert werden und sind heilbar, wenn sie erkannt und behandelt werden. Nach Schätzungen ist ein Viertel der Weltbevölkerung mit dem TB-Erreger infiziert. Die Infektion zeigt bei den meisten keine Symptome und kann auch nicht übertragen werden. Nur 5 % entwickeln eine aktive TB. In Deutschland wurden bis zum 19.März 816 TB-Fälle gemeldet.



Montag, 24.03.2025


Das Vermeiden der Prostatakrebsvorsorge rächt sich


Laut einer Studie aus Madrid haben Männer, die Vorsorgeuntersuchungen für Prostatakrebs meiden, ein stark erhöhtes Risiko, an der Krankheit zu sterben. Es zeigte sich: Von 72.460 Männern, die zur Vorsorgeuntersuchung eingeladen wurden, nahm etwa einer von 6 Männern (über 12.400) nicht teil und ließ jeden Termin ausfallen. Diese Gruppe hatte ein 45 % höheres Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, als diejenigen, die an den Vorsorgeterminen teilnahmen. Eine Verbesserung der Teilnahmeraten könnte ein wichtiger Faktor für den langfristigen Erfolg eines nationalen Prostatakrebsscreening-Programms sein.



Freitag, 21.03.2025


Höchste Masernzahl in Europa und Zentralasien seit 27 Jahren


2024 hat sich die Zahl der Infektionen in der europäischen Region im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. 40 % aller Fälle waren Kinder unter 5 Jahren, ca. die Hälfte musste im Krankenhaus behandelt werden. 38 Menschen starben 2024. Aufgrund der Coronapandemie sind die Impfquoten in den vergangenen Jahren insgesamt zurückgegangen und in vielen Ländern noch nicht wieder auf dem Stand von vor der Pandemie. Masern sind eine der ansteckendsten Krankheiten. Das Virus löst bei fast allen ungeschützten Menschen Symptome wie Fieber, Husten und den typische Hautausschlag aus. Die meisten Fälle heilen ohne bleibende Folgen, aber es besteht die Gefahr von Hirn-, Lungen- und Mittelohrentzündungen, die bleibende Schäden und den Tod verursachen können. Den besten Schutz bietet die Impfung.


Donnerstag, 20.03.2025


Anblick der Natur kann Schmerzen lindern


Eine österreichische Studie zeigt, dass bei der Betrachtung von Szenen aus der Natur jene Hirnaktivitäten, die für die Schmerzverarbeitung typisch sind, geringer sind als beim Betrachten anderer Motive. Schon andere Forschungen der vergangenen Jahre hatten ergeben, dass z.B. ein Aufenthalt von 20 Minuten in der Natur genügt, um den Spiegel des Stresshormons Cortisol deutlich zu senken. Eine Forschung aus dem Jahr 1984 kam zu dem Schluss, dass Patienten nach einem chirurgischen Eingriff weniger Schmerzmittel benötigten und schneller entlassen werden konnten, wenn sie durch ein Fenster in die Natur statt auf eine Steinmauer blickten.



Mittwoch, 19.03.2025


Prostatakarzinom: Sport verbessert sexuelle Funktion der Patienten


Ein Sportprogramm mit einem Ausdauer- und Krafttraining an 3 Tagen in der Woche hat in einer randomisierten Studie nach 6 Monaten die sexuelle Funktion von Männern verbessert, die wegen eines Prostatakarzinoms in Behandlung waren. Den größten Gewinn erzielten die Männer in der erektilen Funktion, auch die Zufriedenheit mit dem Geschlechtsverkehr nahm leicht zu. Trotz verbesserter Operationstechniken und gezielter Bestrahlungen sind Erektionsstörungen eine häufige Nebenwirkung in der Behandlung des Prostatakarzinoms geblieben.



Montag, 17.03.2025


Frühjahrsmüdigkeit überwinden


Mit den ersten wärmeren Tagen haben einige Menschen mit Müdigkeit, Kreislaufbeschwerden, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen zu kämpfen. Dies hat oft mit einem hormonellen Ungleichgewicht nach der vermehrten Melatoninproduktion in den dunklen Wintermonaten zu tun. Zudem reagieren Menschen mit niedrigem Blutdruck und Ältere teils sensibler auf Temperaturschwankungen. Experten raten zu möglichst viel Bewegung im Freien, Wechselduschen und zum zeitweiligen Verzicht auf Mittagschlaf und Sonnenbrille, da der Körper das Sonnenlicht zur Produktion des „Gute-Laune-Botenstoffs“-Serotonin vermehrt über die Netzhaut aufnimmt. Getreide, Vollkorn, Kartoffeln, Obst und Gemüse sowie ausreichend trinken wird empfohlen. Nach zwei bis vier Wochen sollte es überwunden sein.



Freitag, 14.03.2025


Chemotherapie: Kälte oder Kompression können peripherer Neuropathie vorbeugen


Eine aktuelle Studie des Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg zeigt, dass die Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (CIPN), zu der es durch den Einsatz bestimmter Zytostatika beim Mammakarzinom kommt, deutlich abgeschwächt werden kann, wenn die Patientinnen während der Chemotherapie Kompressions- oder Kältehandschuhe tragen. Beide Methoden hätten das Risiko auf eine hochgradige sensorische CIPN nahezu halbiert. Die Behandlungen seien leicht und ohne hohen Kostenaufwand durchführbar, würden von den meisten Patientinnen gut vertragen und könnten auch bei Chemotherapien anderer Krebserkrankungen eingesetzt werden.



Donnerstag, 13.03.2025


Apotheker für weitere Tests bei elektronischer Patientenakte (ePA) vor bundesweitem Start


Der Deutsche Apothekerverband fordert weitere Praxistests und Sicherheitsmaßnahmen vor dem bundesweiten Start der ePA. Grundsätzlich sei das Projekt zu begrüßen, es gebe aber noch Sicherheitslücken beim Datenschutz und offene technische Probleme. Die ePA wird seit Mitte Januar in Franken, Hamburg sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens getestet. Der bundesweite Start war ursprünglich für Mitte Februar geplant. Aufgrund technischer Probleme war danach von frühestens April die Rede. In der Akte werden Diagnosen, Arztbriefe, eingenommene Medikamente und sonstige Gesundheitsdaten zentral erfasst. Die Apotheken in den Modellregionen hätten unterschiedliche Feedbacks gegeben, einige konnten die elektronische Medikationsliste, die Teil der Akte ist, wegen Softwareproblemen nur eingeschränkt nutzen.



MIttwoch, 12.03.2025


Wer zu wenig schläft erkältet sich häufiger


Eine aktuelle Studie bestätigt den Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Krankheiten. Bei einem Schlafdefizit von bis zu zwei Stunden erhöhte sich das Risiko für eine Erkältung um 33%. Lag das Defizit über zwei Stunden, stieg auch das Erkältungsrisiko weiter an. Das gleiche gilt für Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung und Magen-Darm-Infekt. Schlaf beeinflusst die Freisetzung bestimmter Botenstoffe des Immunsystems und wirkt sich somit auf die Zahl der Immunzellen im Blut aus. Schlafmangel und unregelmäßiger Schichtdienst, einschließlich Nachtarbeit beeinträchtigen das Immunsystem.



Dienstag, 11.03.2025


Onkolotsen unterstützen nach Krebsdiagnose


Onkolotsen sind Ansprechpartner für Patienten, die an Krebs erkrankt sind, sowie für deren Angehörige. Sie helfen bei der Koordination von Behandlungen, klären über Therapieoptionen, Nebenwirkungen und weiterführende Angebote auf, bringen Betroffene in Kontakt mit Selbsthilfegruppen, spezialisierten Beratungsstellen oder auch Palliativdiensten und bieten psychosoziale Unterstützung. Bei der Suche nach einem Onkolotsen ist der erste Ansprechpartner in der Regel der behandelnde Arzt oder die Klinik. Auch einige Krankenkassen bieten Programme an, über die die spezialisierten Betreuer vermittelt werden. Die Finanzierung von Onkolotsen ist noch nicht einheitlich geregelt. Abhängig von der Region wird ihre Arbeit durch Krankenkassen oder Pflegekassen vergütet.



Donnerstag, 06.03.2025


Mediterrane Ernährung kann Krebstherapie positiv beeinflussen


Unsere Ernährungsweise hat nicht nur maßgeblichen Einfluss auf das Risiko, an Krebs zu erkranken, sondern auch auf den Verlauf einer Krebserkrankung. Vor allem die mediterrane Ernährung kann die Immuntherapie positiv beeinflussen. Die positiven Wirkungen beruhen v.a. auf dem hohen Gemüse- und Ballaststoffgehalt und den einfach und mehrfach ungesättigten Fetten in Nüssen, Pflanzenölen wie Oliven-, Lein-, Hanf- oder Kürbiskernöl sowie fettem Fisch wie Lachs, Makrele oder Thunfisch. Besonders Omega-3-Fettsäuren und die im Gemüse reichlich enthaltenen Polyphenole wirken entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Auch Vitamin D, Eisen, B-Vitamine, Folsäure, Selen und Zink sind elementar für die Krebsabwehr. Genau diese Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente liefert die mediterrane Kost reichlich.




Mittwoch, 05.03.2025


Medizinforschung im Jahr 2025


Laut dem Fachmagazin Nature könnten einige klinische Studien 2025 für Aufsehen sorgen. Unter ihnen eine große Ernährungsstudie aus den USA für bessere Diätvorhersagen, eine Studie der Universität Oxford zur Behandlung von Psychosen mit CBD aus der Hanf-Pflanze, eine neue Gentherapie gegen die seltene Creutzfeld-Jakob-Krankheit, kühlende Dächer gegen Hitzestress, Personalisiertes Screening bei Brustkrebs, ein radioaktives Medikament gegen Prostatakrebs und eine erste mRNA-Therapie von Moderna gegen bestimmt Formen des schwarzen Hautkrebses.



Dienstag, 04.03.2025


Ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen ist wahrscheinlich bis 2050 übergewichtig oder adipös


Weltweite Prognose: Ein Drittel aller jungen Menschen könnte in 25 Jahren übergewichtig sein. Die Rede ist von mehr als 700 Millionen Kindern und Jugendlichen: Eine Studie prophezeit für 2050 eine Epidemie von Übergewicht und Adipositas unter jungen Menschen. Das werde mit mehr Herz-, Atem- und Fruchtbarkeitsproblemen, Diabetes, Krebs sowie psychischen Problemen einhergehen. Gründe seien Mediennutzung und eine veränderte Ernährung. Zumindest einige Länder sind bereits aktiv geworden: Beispielhaft werden das Verbot zuckerhaltiger Getränke an Schulen sowie Veränderungen beim Schulessen und beim Sportunterricht genannt.



Montag, 03.03.2025


Ungeimpftes Kind stirbt nach Masernausbruch in den USA


Im Bundesstaat Texas ist ein ungeimpftes Kind im Schulalter an Masern erkrankt und gestorben. Bislang  gibt es 124 bestätigte Fälle, die meisten davon Kinder. 18 Menschen mussten hauptsächlich wegen Atemwegserkrankungen ins Krankenhaus. Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Übertragen werden sie u.a über Tröpfchen und Aerosole. Die Infektion beginnt meist mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen und weißen bis blau-weißen Flecken an der Mundschleimhaut. Wenige Tage später steigt das Fieber und es bildet sich der typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken. Die Erkrankung kann zu Lungen- und Gehirnentzündungen führen und tödliche Folgen haben. Der beste Schutz sind Impfungen, etwa die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln.



Donnerstag, 27.02.2025


Wo Zecken jetzt schon gefährlich sind


In Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen gibt es schon erste Fälle von FSME. Bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen 3 Wochen. Die Infektionen müssen folglich im Winter stattgefunden haben. FSME-Risikogebiete sind v.a. Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, südöstliches Thüringen, Sachsen und seit 2022 auch das südöstliche Brandenburg. Jedoch gibt es Zecken inzwischen das ganze Jahr über überall in Deutschland. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 686 FSME-Fälle gemeldet, davon 226 mit schweren Erkrankungen und Einschränkungen in Baden-Württemberg. Seit 2017 steigen die Fallzahlen kontinuierlich an. Den besten Schutz gegen FSME bieten Impfungen.



Mittwoch, 26.02.2025


Impfungen in der Schwangerschaft - Corona, Grippe und Keuchhusten


Die Ständige Impfkommission empfiehlt Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel die Corona-Schutzimpfung sowie die Grippeimpfung ab dem 4. Schwangerschaftsmonat. Die Impfungen gegen Grippe und COVID-19 können beim selben Termin gegeben werden. Des Weiteren wird eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) zu Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels ab der 28. Schwangerschaftswoche empfohlen.


 

Dienstag, 25.02.2025


Immer mehr Kinder haben Kopfschmerzen


Die Zahl der Kinder, die unter Migräne leiden, hat in den letzten Jahren zugenommen. Laut Wissenschaftlern sind ein geringer Wohnungsstandard, ein niedriger ökonomischer Familienstatus, viele Freizeitaktivitäten und Bewegungsmangel mit einem größeren Kopfschmerzrisiko verbunden. Ausdauersport kann die Migränelast um bis zu 50 % senken - auch bei wiederkehrenden Spannungskopfschmerzen. Spannungskopfschmerz ist oft ein Warnsignal, dass man vom Bildschirm weggehen, sich bewegen und an die frische Luft sollte. Auch Spannungskopfschmerz nimmt bei Kindern und Jugendlichen zu. Bei einer Chronifizierung wird man den Schmerz schwer wieder los, deshalb wird ein gesunder Lebensstil, ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung empfohlen.



Montag, 24.02.2025


Bildschirmzeit begünstigt dosisabhängig die Entstehung von Kurzsichtigkeit


Laut Prognosen werden 2050 fast die Hälfte der Weltbevölkerung von Kurzsichtigkeit betroffen sein. Naharbeit - u.a. an digitalen Geräten - gilt dabei als Risikofaktor. Myopie beginnt meist in der Kindheit oder im frühen Teenageralter und geht teilweise mit beträchtlichen Einschränkungen - vor allem der Netzhaut - einher. Eine Studie zeigt, dass mit jeder zusätzlich vor dem Bildschirm verbrachten Stunde das Risiko einer Myopie signifikant ansteigt. Am deutlichsten war der Zusammenhang bei Kindern von 2 bis 7. Die Interpretation erfolgte unabhängig von anderen Aktivitäten im Nahbereich, wie z.B. Lesen und Schreiben. Es ist wahrscheinlich, dass die Nutzung digitaler Bildschirme und andere Tätigkeiten im Nahbereich gemeinsam zum Myopierisiko beitragen. Daher sei die genannte Sicherheitsschwelle von einer Stunde täglicher Bildschirmzeit mit Vorsicht zu betrachten.



Freitag, 21.02.2025


Elektronische Patientenakte: Verlängerung der Testphase gefordert


Die Kassenärztlichen Vereinigungen in den drei Testregionen für die elektronische Patientenakte (ePA) fordern mehr Zeit, um diese vor der bundesweiten Einführung zu testen. Die Pilotphase laufe nach fünf Wochen immer noch nicht vollumfänglich. Die rund 300 teilnehmenden Praxen berichten, dass die technischen Voraussetzungen fehlen oder es Komplikationen gebe, sodass diese die ePA nicht wirksam testen könnten. In Westfalen-Lippe habe ein Drittel der Pilotpraxen die E-Akte noch gar nicht ausprobieren können. Der Test der ePA läuft seit dem 15. Januar. Mitte März soll geprüft werden, ob diese bundesweit eingeführt werden kann. Bei einem positiven Ergebnis könnte das ab April möglich sein. Seit 15. Januar bekommen schrittweise alle Kassenpatienten eine ePA - außer sie widersprechen.




Donnerstag, 20.02.2025


Homeoffice macht produktiver - und erschöpft


Aus einer Langzeitstudie der Schweizer Universität St.Gallen und Barmer-Krankenkasse geht hervor, dass mobiles Arbeiten Beschäftige produktiver macht - aber teilweise auch erschöpfter. Fast jeder vierte Arbeitnehmer gab an, sich nach der Arbeit emotional erschöpft zu fühlen. Hybrides Arbeiten steigert die Flexibilität, lässt aber auch die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und kann zu Stress und Erschöpfung führen. Wichtig im Homeoffice ist laut Studie ein aktives Grenzmanagement, um sich vor Leistungseinbußen durch Konflikte zwischen Familie und Arbeit zu schützen. Hier seien die Beschäftigten selbst gefragt.



Mittwoch,19.02.2025


Alltagsfrust: Ärzten vergeht die Lust am Arbeiten


Laut einer aktuellen Umfrage des Marburger Bundes spielen mittlerweile 28 % der angestellten Ärzte mit dem Gedanken, ihren Job aufzugeben. Die Gründe sind zu hohe Arbeitsbelastung, zu wenig Zeit für Patienten, gesundheitliche Einschränkungen, die Kluft zwischen Anspruch und beruflichem Alltag und nicht zufriedenstellende Konditionen. Knapp 50 % klagen über Überlastung, 11 % gehen ständig über ihre Grenzen. Hauptproblem seien Verwaltungstätigkeiten: Dafür wenden 57 % der Angestellten im Schnitt mehr als 3 Stunden täglich auf. Zum ersten Mal ist das Thema verbale und körperliche Gewalt im Berufsalltag abgefragt. Demnach haben nur 11 % noch keine Erfahrungen mit Beschimpfungen und Beleidigungen gemacht, mit physischen Auseinandersetzungen sahen sich bereits 54 % konfrontiert, allerdings dominieren dabei die Angaben „selten“ (42 %) und „nie“ (46 %). 



Dienstag, 18.02.2025


Hoch belasteter Meeresschaum an Nord- und Ostsee


Aktuelle Messungen haben einen hohen Gehalt an PFAS im Meeresschaum an den Stränden der Nord- und Ostsee ergeben. Gemessen wurde unter anderem auf Sylt, Norderney, Boltenhagen und Kühlungsborn. Die Chemikaliengruppe PFAS gilt als hochproblematisch. Sie steht im Verdacht krebserregend zu sein, gleichzeitig werden PFAS in der Umwelt und auch im menschlichen Organismus praktisch nicht abgebaut, reichern sich also immer weiter an. Kürzlich sorgten Messungen in Dänemark und den Niederlanden bereits für Alarm, als dort sehr hohe PFAS-Konzentrationen im Meeresschaum entdeckt wurden. PFAS werden unter anderem für die Herstellung von wasserabweisenden Beschichtungen für Pfannen, Outdoorbekleidung oder auch Verpackungen genutzt.



Montag, 17.02.2025


Apotheker raten zur Grippeimpfung vor Karneval


Die Vereinigung Deutscher Apothekerverbände schlägt Alarm. Eine so heftige Infektionswelle zu Beginn eines Jahres habe es seit 5 Jahren nicht gegeben und der Höhepunkt der Infektionszahlen liege noch vor uns. Da Rosenmontag erst in 2 Wochen sei, sei es in dieser Woche noch möglich, durch eine Grippeimpfung bis Karneval einen Impfschutz aufgebaut zu haben. Zudem sprechen sich der Apothekerverband und der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte für Grippeimpfungen für Kinder aus. In diesem Jahr sind Schulkinder besonders stark durch Influenzainfektionen betroffen.



Donnerstag, 13.02.2025


Deutlicher Anstieg: Jeder Zehnte mit Atemwegserkrankung


Seit Ende Januar steigen die Fälle akuter respiratorischer Erkrankungen weiter an. Vor allem Influenza und RSV verbreiten sich besonders bei jungen Kindern. Auch die Zahl der schwer verlaufenden Fälle hat sich bei Schulkindern seit dem Jahreswechsel mehr als verdreifach und liegt aktuell deutlich höher als in den Grippewellen der Vorsaisons. Ein Großteil der Kinder (70 %), die ins Krankenhaus kamen, wurden wegen einer Grippe-Diagnose eingewiesen. In der aktuellen Grippewelle sind Kombischnelltests - in Apotheken und Drogeriemärkten zu finden - beliebt. Sie können gleichzeitig auf Influenza, RSV und COVID-19 testen. Zu 100 Prozent zuverlässig seien die Tests Expertinnen und Experten zufolge aber nicht.



Dienstag, 11.02.2025


Hitze und Kälte beeinflussen Temperament von Jugendlichen


Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass jüngere Menschen empfindlicher auf das Wetter reagieren als vielfach angenommen. So führte ein Abfall der Temperatur auf unter 5,5 °C im Winter zu einer signifikanten Zunahme von depressiven Verstimmungen, einem Rückzugsverhalten, aber auch zu Autoaggressionen. Waren die Temperaturen über 2 Monate auf mindestens 21,7 °C angestiegen, kam es bei den Kindern und Jugendlichen häufiger zu Aufmerksamkeitsproblemen. Eine gesteigerte Aggression gegen andere Personen und die Übertretung sozialer Normen konnte nach längeren Hitzeperioden nicht nachgewiesen werden. Die Wärme-Aggression-Hypothese, nach der steigende Temperaturen zu mehr Aggressionen und Gewalt führen, konnte die Studie somit – zumindest für Jugendliche – nicht bestätigen.



Montag, 10.02.2025


Baricitinib könnte Effekt von Schmalband-UV-B bei Vitiligo verbessern


Eine aktuelle Studie in JAMA Dermatology bestätigt die Wirksamkeit des Medikaments Baricitinib in Kombination mit Schmalband-UV-B-Phototherapie in der Behandlung von Patienten mit großflächiger, aktiver Vitiligo, auch Weißfleckenkrankheit genannt. Auch Krankheitsaktivität und Lebensqualität verbesserten sich in der Baricitinib-Gruppe stärker als in der Placebogruppe. Die Zahl der Nebenwirkungen war in beiden Gruppen vergleichbar. Schmalband-UV-B ist die Standardtherapie bei großflächiger oder aktiver Vitiligo. Es reguliert die inflammato­rische Komponente der Erkrankung.




Donnerstag, 30.01.2025


Kind in Deutschland an Diphtherie gestorben


In Berlin ist ein 10-jähriger Junge an Diphtherie gestorben. Das Kind war nicht gegen die hochansteckende Infektionskrankheit geimpft. Durch Kontaktnachverfolgung war bei einem weiteren Menschen aus dem familiären Umfeld Diphtherie festgestellt worden, der allerdings aufgrund eines Impfschutzes nur einen leichten Erkrankungsverlauf gehabt habe. Viele denken, dass Krankheiten wie Diphtherie heutzutage schon behandelt werden können, so ist es aber in vielen Fällen nicht: Meningokokken, Pneumokokken, Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie und Tetanus können nicht oder nur bedingt behandeln werden - ein hohes Risiko für Folgeschäden bleibt. Einst war Diphtherie als «Würgeengel der Kinder» bekannt. 1892 erlagen der Infektion in Deutschland mehr als 50.000, meist junge Menschen. 1913 wurde die Impfung eingeführt, wodurch die Zahl der Infektionen deutlich sank. 2024 gab es in Deutschland 51 bestätigte Erkrankungen, 2025 bislang 2.



Dienstag, 28.01.2025


Expertenrat mahnt gesunde Lebenswelten für Kinder und Jugendliche an


Experten mahnen, dass Investitionen in faire Chancen und gesunde Lebensumwelten für Kinder und Jugendliche eine zentrale Voraussetzung sind, um gesellschaftliche Spaltung und die Folgen einer alternden Bevölkerung zu bewältigen. Soziale, kulturelle und um­welt­bedingte Ungleichheiten schränkten die Chancen vieler Kinder auf gesunde Lebensbedingungen und gesell­schaftliche Teilhabe ein. Gefordert werden eine bundesweite Erhebung zur Gesundheit von Kindern, Werbebeschränkungen für ungesunde Produkte, ausreichende Ressourcen für eine inklusive und bewegungsfördernde Umgebung an Schulen und Kitas, mehr kostenlose Freizeit- und Bildungsangebote für junge Menschen, verstärkte Investitionen speziell für Kinder im öffentlichen Raum und eine stärkere Einbindung der jungen Generation in Entscheidungsprozesse.



Montag, 27.01.2025


Frühzeitige Therapien schützen vor Depression


Antriebsschwäche, Schlafstörungen, Interessenverlust und anhaltende Traurigkeit sind typische Merkmale einer Depression. Diese und andere Symptome treten mitunter schon in geringem Maße auf, bevor Ärzte und Ärztinnen von einer depressiven Störung sprechen würden. Eine aktuelle Studie zeigt,  dass sich bei Menschen, die schon frühzeitig an therapeutischen Maßnahmen teilnahmen, das Risiko an einer depressiven Störung zu erkranken in den ersten 6 Monaten um 42 % verringerte. Nach 12 Monaten waren es noch 33 %. Die Maßnahmen waren in der Regel auf einen kurzen Zeitraum zwischen 6 und 12 Sitzungen angelegt und konnten persönlich oder digital stattfinden. Die Interventionen beinhalteten zum Beispiel verhaltenstherapeutische Elemente, Problemlösungstraining oder Übungen für einen erholsameren Schlaf.



Freitag, 24.01.2025


Jede Stimme zählt: Petition zur Rettung hausärztlicher Versorgung


Die Rahmenbedingungen für Hausärzt/innen haben sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert. Schon jetzt fehlen ca. 5000 Hausärzt/innen, ein Drittel von ihnen ist älter als 60 Jahre. Junge Ärzt/innen können kaum für die hausärztliche Tätigkeit gewonnen werden, sodass sich die Versorgungslage zunehmend verschlechtert. Krankenkassen müssen deshalb verpflichtet werden zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um die vollständige Vergütung aller hausärztlichen Leistungen zu ermöglichen. Hausärztliche Praxisteams insbesondere Medizinische Fachangestellte (MFA) sind das Rückgrat der Primärversorgung in Deutschland. Ohne sie würde die Patientenversorgung zeitnah zusammenbrechen. Link zur Petition und Online-Unterschrift: https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2024/_12/_06/Petition_175673.html



Donnerstag, 23.01.2025


Apothekenkette in Schweden: Kein Verkauf von Anti-Faltencremes an Kinder


Influencer machen es vor: Kinder nutzen inzwischen Anti-Faltencreme, Anti-Aging-Serum & Co. Eine schwedische Apothekenkette hat ein Verkaufsverbot für solche Produkte an unter 15-Jährige eingeführt. Es sei schädlich für Kinder, so starke Produkte zu benutzen. Bei jungen Menschen hat sich die Schutzschicht der Haut noch nicht voll entwickelt. Manche Inhaltsstoffe wie Vitamin A schaden dieser Hautbarriere. Kinderhaut ist empfindlicher gegenüber irritierenden Substanzen. Alles, was die Haut reizt, kann zu Dermatitis, zu Ekzemen führen. Ist erst einmal eine Hautentzündung entstanden, sind Betroffene zudem anfälliger für Kontaktallergien. Kinder ohne Hautprobleme bräuchten überhaupt keine Pflege außer Sonnencreme im Sommer. Dermatologen raten zu einer milden Seife und Feuchtigkeitscreme.



Dienstag, 21.01.2025


Warnung vor Schlankheitspille „Starvex“


Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) hat in der Schlankheitspille „Starvex“ den schädlichen Wirkstoff Sibutramin nachgewiesen. Der Wirkstoff wurde früher in legalen Arzneimitteln gegen Adipositas unter ärztlicher Aufsicht verabreicht, doch wegen gravierender Nebenwirkungen besitzt der appetithemmende Wirkstoff seit vielen Jahren keine Zulassung mehr. Er kann den Blutdruck stark erhöhen und Herzerkrankungen hervorrufen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka drohen gefährliche Wechselwirkungen. Auch Todesfälle seien bekannt. Auf dem Produkt ist der Wirkstoff als Nahrungsergänzungsmittel deklariert. Das LUA weist immer wieder gesundheitsschädliche Substanzen in Schlankheitspillen nach und warnt vor dem Kauf über das Internet. In Deutschland darf  Starvex nicht verkauft werden. Auf der Seite des LUA Rheinland-Pfalz findet sich eine Liste der Produkte, die „krank statt schlank“ machen.



Freitag, 17.01.2025


Früherkennungsangebot auf Darmkrebs für Frauen verbessert


Die Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren wird für Männer und Frauen angeglichen. Auch Frauen unter 55 Jahren haben künftig Anspruch auf eine Darmspiegelung. Derzeit gibt es zwei Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung, die Darmspiegelung (Koloskopie) und den Stuhltest auf nicht sichtbares, sogenanntes okkultes Blut im Stuhl. Mit der Koloskopie können bereits Krebsvor­stufen früh entdeckt und direkt entfernt werden, bevor sie sich zu bösartigen Tumoren weiter­entwickeln können.



Mittwoch, 15.01.2025


Widerspruch gegen elektronische Patientenakte aus Sicht der Intensivmediziner unvernünftig


Intensiv- und Notfallmediziner warnen Krankenversicherte vor einem leichtfertigen Widerspruch gegen die künftige Speicherung medizinischer Daten in ihrer elektronischen Patientenakte. Gerade im Notfall seien umfassende und entscheidungsrelevante Patientendaten, wie Medikationspläne, Diagnosen und aktuelle Befunde, oft nicht verfügbar, Patienten seien nicht ansprechbar oder hätten keine Unterlagen dabei und gerade diese Informationen würden die Versorgung in großem Maße verbessern, vereinfachen und sicherer machen. Ab Mittwoch wird die elektronische Patientenakte in einer vierwöchigen Testphase in Nordrhein-Westfalen, Franken und Hamburg im Praxisbetrieb erprobt. Praxen und Krankenhäuser außerhalb der Modellregionen werden erst nach Abschluss der Testphase zwischen Februar und April angebunden.



Donnerstag, 09.01.2025


Beginn der Grippewelle deutet sich an


Die Zahl der gemeldeten Influenza-Fälle ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts seit Anfang Dezember deutlich gestiegen. Die jährliche Grippewelle hat in den vergangenen Jahren meist im Januar begonnen und 3 bis 4 Monate gedauert. Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Menschen mit einer gemeldeten Grippe-Diagnose hat zugenommen. Ebenso wird seit einigen Wochen ein Anstieg von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) verzeichnet.



Mittwoch, 08.01.2025


Diabetes Mellitus: Mehr als zwei Millionen Fälle pro Jahr durch zuckergesüßte Getränke


Mit Zucker gesüßte Getränke tragen zu einer übermäßigen Gewichts­zunahme und zu kardiometabolischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Er­krankungen bei. Laut einer aktuellen Studie könnte 1 von 10 jährlichen Neuerkrankungen an Diabetes mellitus Typ 2 und 1 von 30 neu auftretenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit durch den Konsum dieser Getränke verursacht sein. Ein Glas Cola (250 ml) enthält knapp 27 g Zucker: Das entspricht fast 9 Stück Würfelzucker. Auch Energy­drinks, Fruchtgetränke und andere Softdrinks können Zuckerbomben sein. Die Forschenden fordern Gesundheitskampagnen, strengere Regeln für die Bewerbung derartiger Getränke und steuerliche Maßnahmen. Eine „Limo-Steuer“ gibt es bereits seit 2018 Großbritannien: Ab einer Schwelle von 5 g Zucker pro 100 ml müssen Hersteller 21 Cent pro Liter zahlen, bei 8 g Zucker 28 Cent. Seither ist der Konsum zurückgegangen und Hersteller haben den Zuckergehalt reduziert.



Dienstag, 07.01.2025


Wann dürfen Kinder nach einer Erkältung wieder zum Sport?


Laut Experten sollten sowohl Erwachsene als auch Kinder drei Tage fieber- und symptomfrei sein, bevor wieder Sport gemacht wird. Da Husten oft länger anhält als Fieber, ist hier die Stärke der Symptome entscheidend. Kommt beim Schnupfen oder Husten gelber oder grüner Schleim, ist der Körper noch zu sehr mit dem Infekt befasst. Sport kann in diesem Fall die Immunabwehr zusätzlich belasten und nicht nur den Heilungsprozess stören, sondern auch die Tore für andere Erreger öffnen und zu gefährlichen Krankheiten, wie einer Herzmuskelentzündung, führen. Hier sollte mindestens eine Woche pausiert werden. Ist das Sekret glasig und das Kind fieberfrei und fit, spricht nichts gegen eine Stunde Schulsport. Besonders leichte, nicht zu verausgabende Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem. Allgemein gilt, genau auf den Körper zu hören und aufzuhören, wenn man sich nicht gut fühlt oder eine Pause zu machen.



Montag, 06.01.2025


Bettwanzen: Hepatitis C im Rüssel?


Im Sommer und Herbst 2023 sah sich Frankreich mit einer Bettwanzenplage konfrontiert. Auch in Deutschland breitet sich die Bettwanze aus. Die Stiche bleiben oft unbemerkt, führen aber teilweise zu Juckreiz, Pusteln, Blasen oder Quaddeln. Die Haureaktion fällt von Person zu Person unterschiedlich aus. Einige Menschen reagieren nicht auf die Stiche, bei anderen kommt es zu starken Hautreaktionen. Hier steht die symptomatische Therapie im Vordergrund. Studien liefern nun Hinweise, dass Bettwanzen MRSA,  Bartonella quintana und Hepatitis C übertragen könnten. Dies soll weiter untersucht werden. Besonders in Hotels sollten Gepäckstücke oder Kleidung geschützt werden. Typisch sind kleine rötlich-braune Blutflecken auf Bettlaken, Matratzen oder Kleidung, die durch zerquetschte Wanzen oder Kotablagerungen entstehen.



Donnerstag, 02.01.2025


Schätzung: Eine Zigarette verkürzt das Leben statistisch gesehen um 20 Minuten


Bei langjährigen Rauchern entspricht der Verlust an Lebenszeit rein rechnerisch in etwa 20 Minuten pro Zigarette. Die Angaben stützen sich auf eine neue Auswertung zweier Langzeitstudien aus Großbritannien. Das britische Gesundheitsministerium hatte die Schätzung in Auftrag gegeben. Die Mitteilung ist Teil einer Kampagne, um Raucherinnen und Raucher auf eine klare und verständliche Weise zu vermitteln, welches Risiko ihre Sucht birgt und sie zum Aufhören zu bewegen. Für die Schätzung griffen Forscher auf britische Daten zur Mortalität von Rauchern zurück. Im Schnitt verlieren langjährige Raucherinnen 11 Jahre an Lebenszeit im Vergleich zu Nichtraucherinnen, bei Männern sind es 10.



Mittwoch, 01.01.2025


Omega-3-Fettsäuren könnten Depressionssymptome bei Kindern und Jugendlichen ein wenig reduzieren


Aktuelle Studien zeigen, dass eine Supplementierung mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure und Eico­sapentaensäure eine vielversprechende Möglichkeit zur Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen darstellt. Forscher aus Toronto haben nun festgestellt, dass eine Nahrungsergänzung mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren möglicherweise auch bei Kindern und Jugendlichen zu einer Verringerung von selbstberichteten Depressionssymptomen führt. Es seien aber weitere und größere Studien nötig, um den potenziellen Nutzen und Schaden besser einschätzen zu können.



Sonntag, 29.12.2024


Kompressionsstrümpfe verbessern unkomplizierte Varikose


Laut einer aktuellen Studie können medizinische Kompressionsstrümpfe der niedrigsten Kompressionsklasse dazu beitragen, die Symptomlast bei einer unkomplizierten Varikose effektiv zu reduzieren. In einer Kohorte mit 50 Teil­nehmenden wurden Krampfadersymptome wie Schmerzen, Beinschwellungen und Beinschweregefühl im Ver­gleich zu keiner Intervention innerhalb von 5 Wochen relevant verbessert. Etwa 25,1 % der Gesamtbevölkerung in Deutschland hat Krampfadern, die mit Schweregefühl, Schmerzen, Schwellungen, Pochen und beeinträchtigter Lebensqualität einhergehen können.



Freitag, 27.12.2024


Sehr kurze körperliche Aktivitäten könnte Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei Frauen senken


Laut einer aktuellen Studie können kurze intensive Phasen körperlicher Aktivität von 1 bis 4 Minuten im Alltag insbesondere für Frauen mittleren Alters und ältere Frauen mit einem deutlich geringeren Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein. So war das Risiko für ein schweres kardiales Ereignis um knapp die Hälfte, das für Herzinsuffizienz um rund zwei Drittel und das für einen Herzinfarkt um rund die Hälfte reduziert. Die Forschung un­terstreicht, dass einfache Entscheidungen, wie die Treppe anstelle der Rolltreppe zu nehmen, einen bedeutenden Nutzen für die kardiovaskuläre Gesundheit bringen können.



Dienstag, 17.12.2024


Diphtherie, Masern, Polio - Gefährliche Impflücken entstehen


Schutzimpfungen haben viele Erkrankungen verdrängt und Millionen Menschen vor schweren Erkrankungen oder Tod geschützt. Aktuelle Impfquoten etwa für Diphtherie und Polio zeigen jedoch, dass die Bereitschaft, sich oder die eigenen Kinder zu impfen, schwindet. Laut Experten ist ein grundsätzliches Dilemma von Impfungen, dass sie Krankheiten verhindern, deren Gefahr viele dadurch nicht mehr kennen. Zudem kommt die Coronapandemie und viele Desinformationen über die Impfung im Internet, die bei einigen Menschen eine generelle Skepsis gegenüber Impfungen hat heranwachsen lassen. Wären Impfungen so gefährlich wie die Infektion, dann wären sie nicht zugelassen und empfohlen. Für viele Infektionskrankheiten gilt: Solbald die Durchimpfrate unter einen bestimmten Wert sinkt, nehmen die Erkrankungen wieder stark zu. Dies konnte man in diesem Jahr zum Beispiel an den Masern sehen.



Samstag, 14.12.2024


Fachmagazin „Science“: HIV-Schutz ist Durchbruch des Jahres


Die Entwicklung des eine HIV-Infektion verhindernden Medikaments Lenacapavir ist für das renommierte Fachmagazin «Science» der wichtigste Forschungsdurchbruch des Jahres. Eine halbjährliche Spritze mit dem Medikament schützt laut Studiendaten effektiv vor einer Infektion mit dem Virus. Es ist das dritte Mal, dass «Science» eine Aids-Intervention als Durchbruch auszeichnet. Im Jahr 1996 markierte demnach die Entwicklung von Proteasehemmern als wirksame Waffe gegen HIV einen Wendepunkt. Im Jahr 2011 habe dann die bahnbrechende klinische Studie «HPTN 052» gezeigt, dass die Behandlung mit einem Cocktail dieser Wirkstoffe auch das Risiko einer sexuellen Übertragung des Virus auf andere Menschen erheblich verringert.



Mittwoch, 11.12.2024


Wirstoff Lenacapavir schützt effektiv vor HIV- Infektion


Laut einer aktuellen Studie bietet eine halbjährliche Injektion mit Lenacapavir einen effektiven Schutz vor einer HIV-Infektion. Das bisher zur HIV-Präexpositionsprophylaxe verwendete Mittel Truvada müsse täglich als Tablette genommen werden. Beide Mittel böten einen nahezu kompletten Schutz. Für Lenacapavir soll nun die Zulassung in zahlreichen Ländern beantragt werden, von besonderer Bedeutung ist es für ärmere Länder. Lenacapavir ist in der EU bereits zur virushemmenden Behandlung bestimmter Patienten zugelassen, die schon infiziert sind. In Deutschland wurde das Medikament bisher nicht auf den Markt gebracht, eine Einführung ist aber laut Hersteller vorgesehen. Fragen nach Langzeitwirkungen sowie der Bepreisung des bislang sehr teuren Medikaments sind noch offen. Wie generell bei solchen Wirkstoffen gibt es auch das Risiko der Bildung von Resistenzen, deshalb müsse gut abgewogen werden, bei wem und unter welchen Lebensumständen die Wahl auf Lenacapavir fallen sollte.



Montag, 09.12.2024


Das sind die schlimmsten Krankheitserreger


Die WHO hat erstmals eine Liste der gefährlichsten Keime erstellt, gegen die dringend Impfstoffe entwickelt werden sollten. Tuberkulose, Malaria und HIV zählen stets zu den größten Bürden. Unbekannt, aber ebenfalls ganz oben auf der Liste befindet sich das Bakterium Klebsiella pneumoniae, das bei Neugeborenen eine Blutvergiftung auslösen und zum Tod führen kann. In ärmeren Ländern ist der Erreger für bis zu 40 % aller Sepsisfälle bei Neugeborenen verantwortlich, hierzulande gefährdet er vor allem Menschen über 65 Jahren, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Ein weiterer Toperreger ist der Zytomegalievirus, der zu den Herpesviren gehört. In Europa sind wohl bis zu 70 % der Menschen infiziert. Meist kontrolliert das Immunsystem eine Infektion gut, problematisch wird es, wenn das Immunsystem geschwächt ist und das Virus Organe angreift. Bei den Viren befinden sich weiterhin ganz oben das Dengue-Virus, Hepatitis-C, Influenza, das Norovirus sowie das RS-Virus. Bei den Bakterien führen die A- und B-Streptokkoken, Escherichia coli, Salmonellen und Staphylococcus aureus, das für Hautinfektionen verantwortliche ist, die Liste an.



Donnerstag, 05.12.2024


Neue Behandlungsstrategie: Mehr Diabetes -Typen als gedacht


Um Therapien und Lebensstiländerungen besser anzupassen, wird heute nicht mehr nur in Typ-1- und Typ-2-Diabetes unterschieden, sondern in 5 Subtypen. Teilweise wird zu wenig Insulin produziert oder aber genügend oder sogar zu viel, das aber nicht richtig wirkt, und es existieren Mischformen. Weiterhin gibt es Patienten, die häufiger Folgeerkrankungen entwickeln als andere. Besonders bei auffälligen Blutzuckerwerten, bei denen bewährte Therapien nicht richtig anschlagen, ist diese Einteilung von Vorteil. Abhängig von Langzeitblutzucker und körpereigener Insulinproduktion ist entweder zusätzliches Insulin oder eine Medikamentengabe notwendig. Die unterschiedlichen Krankheitsverläufe werden zunehmen in der Praxis in Management-Programmen bei Therapieansätzen beachtet, bei denen der Patient regelmäßig vom Hausarzt oder Diabetologen gesehen wird.



Dienstag, 03.12.2024


FSME-Risikogebiete weiten sich aus


In Deutschland kommen zwei neue FSME-Risikogebiete hinzu: In Brandenburg der Stadtkreis Frankfurt (Oder) und in Thüringen der Landkreis Altenburger Land. Diese grenzen an bereits bestehende Risikogebiete. Somit sind aktuell 180 Kreise als Risikogebiete definiert. Ein hohes Risiko für eine FSME-Infektion besteht weiterhin vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, Südostthüringen, Südhessen, Sachsen und Südostbrandenburg. Keine Risikogebiete gibt es bisher in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Berlin, Bremen und Hamburg. Auch außerhalb der Risikogebiete treten jedoch vereinzelt Erkrankungen auf, so dass bei entsprechender Symptomatik überall in Deutschland differentialdiagnostisch an FSME gedacht werden muss. Die STIKO empfiehlt eine Impfung für Personen, die in Risikogebieten zeckenexponiert sind.



Montag, 02.12.2024


Herpes-zoster-Impfung wird zu wenig wahrgenommen


Herpes zoster (HZ) verursacht eine erhebliche Krankheitslast und führt zu Einschränkungen der Lebensqualität. Als häufigste Komplikation tritt die postherpetische Neuralgie (HP) auf, eine chronische Schmerzsymptomatik, die über Monate bzw. Jahre andauern kann. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Auch Patienten mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes HZ-Erkrankungsrisiko. Deshalb empfiehlt die STIKO allen Personen ab 60 Jahren und chronisch kranken mit erhöhtem HZ-Risiko ab 50 Jahren eine 2-malige Impfung im Abstand von 2 bis max. 6 Monaten, der Wirkstoff sei sehr wirksam und sicher.



Freitag, 29.11.2024


Was sind eigentlich Kolibakterien?


Kolibakterien kommen natürlich im Darm vor, die meisten sind ungefährlich und nützlich, manche können jedoch teils schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen, wie kürzlich bei Dutzenden Menschen in den USA nach dem Verzehr von verpackten Biokarotten. Als Hauptübertragungsweg gilt kontaminiertes und nicht ausreichend gegartes Rindfleisch sowie Rohmilchprodukte, zunehmend auch pflanzliche Lebensmittel wie verzehrfertige Salate, Mehl oder Fertigteig sowie der direkte Kontakt zu Tieren wie etwa im Streichelzoo. Die Bakterien können verschiedene Infektionen von Übelkeit und Erbrechen über Harnwegsinfektionen bis zu Gehirnhautentzündungen auslösen und bis zu Monaten auf trockenen Oberflächen überleben. Tiefgefrieren tötet sie nicht ab, Schutz bieten jedoch Hitze, Wasser und Seife. Empfohlen wird: Rohe und leicht verderbliche Lebensmittel stets auf Kühlschranktemperatur lagern, Fleisch gut durchgaren sowie Händewaschen nach Tierkontakt. Letztens kam es häufiger zu Ausbrüchen etwa in den USA bei McDonalds, in der Seine in Paris oder im britischen Sunderland durch kontaminiertes Wasser.



Mittwoch, 27.11.2024


Tattoos als Risikofaktor für maligne Lymphome


Eine aktuelle Studie aus Schweden liefert Hinweise darauf, dass Menschen mit Tattoos einem höheren Risiko für maligne Lymphome ausgesetzt sind. Das Stechen von Tattoos löst immunologische Reaktion aus, die dazu beitragen können, dass ein Teil der Tätowierfarbe von der Injektionsstelle in die Lymphknoten gelangt. Zudem enthält Tätowierfarbe mitunter krebserregende Chemikalien. Nach Berücksichtigung anderer relevanter Faktoren wie Rauchen und Alter wurde festgestellt, dass das Risiko, an einem Lymphom zu erkranken, bei den Tätowierten, unabhängig von der Größe des Tattoos, um 21 % höher war.




Montag, 25.11.2024


Virtuelles Yoga-Programm lindert chronische Rückenschmerzen


Yoga gehört zu den Bewegungsübungen, die Patienten mit chronische Rückenschmerzen von den Leitlinien empfohlen, aber selten angewandt werden. Obwohl die Wirksamkeit bei nicht spezifischen Kreuzschmerzen durch mehrere Studien belegt ist, haben viele Patienten Hemmungen. Einige befürchten, dass die Übungen ihre Schmerzen „verschlimmern“ könnten, andere genieren sich wegen ihrem Gewicht und wieder andere haben Probleme, an den Terminen teilzunehmen. Mediziner versuchen nun, diese Hemmschwellen durch ein verstärktes Online-Angebot zu senken.



Freitag, 22.11.2024


Krebsbedingte Todesfälle sollen bis 2050 um 90 Prozent ansteigen


Experten prognostizieren, dass die Krebsarten weltweit um 77 % und die krebsbedingten Todesfälle um 90 % ansteigen werden. Am härtesten wird es der Vorhersage zufolge einkommensschwache Länder treffen. Zwar werde es auch in Ländern mit hohem Einkommen zu einem Anstieg kommen, der werde aber sehr viel kleiner ausfallen. Bei Männern war die Inzidenz von Krebserkrankungen als auch die krebsbedingte Mortalität in 2022 höher als bei Frauen. Diese Schere wird bis sich bis 2050 noch weiter öffnen – mit einem Unterschied von bis zu 16,0 %.



Mittwoch, 20.11.2024


Neuer Grippeimpfstoff für Ältere bald verfügbar


Ein neuer Grippeimpfstoff, der ab Frühjahr 2025 von Ärzten bestellt werden kann, enthält einen zusätzlichen Hilfsstoff, der die Immunwirkung erhöhen und die Akzeptanz der Schutzimpfung steigern soll. Die Impfung wird ab Herbst 2025 für Patientinnen und Patienten verfügbar sein. Besonders ältere Menschen sind nach wie vor von schweren Grippeverläufen betroffen. Laut RKI haben sich in der Grippesaison 2021/22 lediglich 43 Prozent der Menschen ab 60 Jahren impfen lassen.



Dienstag, 19.11.2024


Anfang 2025 kommt die elektronische Patientenakte


In der neuen E-Akte werden ab 2025 Gesundheitsdaten von Arztpraxen, Krankenhäusern oder Physiotherapeuten digital gesammelt. Gespeichert werden u.a Befundberichte, verschriebene Medikamente, Arztbriefe oder Röntgenbilder. Die Akte soll Gesundheitseinrichtungen besser vernetzen, da sie Unterlagen nicht erst anfordern müssen. Ferner soll vermieden werden, dass Untersuchungen mehrfach durchgeführt werden oder Medikamente verschrieben werden, die nicht miteinander verträglich sind. Patienten können selbst bestimmen, für wen sie ihre Gesundheitsdaten freigeben. Krankenkassen haben keinen Zugriff auf die Informationen. Die E-Akte ist nicht verpflichtend und kann jederzeit gelöscht werden.



Montag, 18.11.2024


Kann man sich zu Tode erschrecken?


Die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie - das „Syndrom des gebrochenen Herzens“ - wurde erstmals in Japan beschrieben, wo man nach einem Erdbeben festgestellt hatte, dass die Zahlen von plötzlichen Herztoten anstiegen und viele Leute mit Herzproblemen in die Klinik kamen. Bei der  akut einsetzenden Dysfunktion kommen die Patienten nach einem emotional mitreißendem Ereignis mit Beschwerden ins Krankenhaus, die einem Infarkt ähnlich sehen. Die Herzkranzgefäße sind jedoch in Ordnung, dafür hat das Herz eine typische Form, bei der die Spitze stark ausgebeult ist. Normalerweise ist die Prognose gut, das Syndrom kann sich komplett zurückbilden. Es sind allerdings auch Komplikationen wie eine langfristige gewisse Herzschwäche bis zum Herztod möglich. Das Syndrom entwickelt sich im Laufe von Stunden bis Tagen. Sich so zu erschrecken, dass man augenblicklich tot umfällt wird einem gesunden Menschen sehr wahrscheinlich nicht passieren. Sind die Herzkranzgefäße aber schon stark verändert oder es besteht eine Neigung zu Herzrhythmusstörungen, kann theoretisch ein emotionales Ereignis so einen Stress auslösen, dass die Herzfrequenz stark ansteigt und es zu einem plötzlichen Herztod kommt.



Freitag, 15.11.2024


EU-Behörde gibt grünes Licht für neues Alzheimermedikament


Das Alzheimermedikament Leqembi kann nun doch in der EU auf den Markt kommen - allerdings nur für einen begrenzten Personenkreis. Das Medikament wird zur Behandlung von leichter kognitiver Beeinträchtigung oder leichter Demenz infolge von Alzheimer bei Patienten, die nur eine oder keine Kopie des Proteins ApoE4 - das als genetischer Risikofaktor für eine Alzheimererkrankung gilt- haben, empfohlen. Diese Patienten hätten nur ein geringes Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen, wie Hirnschwellung oder -blutung. Das Mittel soll im Rahmen eines kontrollierten Zugangsprogramms angeboten werden, um sicherzustellen, dass es nur bei der empfohlenen Patientengruppe eingesetzt wird. Im Juli noch wurde eine negative Stellungnahme zur Anwendung von Leqembi in einer breiten Gruppe aller Patienten im frühen Alzheimerstadium abgegeben, mit der Begründung, dass die beobachtete Verzögerung des kognitiven Abbaus das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen nicht aufwiege. Studien hatten gezeigt, dass das Medikament den kognitiven Verfall im frühen Stadium um 27% verlangsamen kann. Jedoch wurde das Medikament bei fast 13 % Prozent der Patienten mit einer gefährlichen Gehirnschwellung in Verbindung gebracht.



Donnerstag, 14.11.2024


Reisemedizin: Dengue, Tollwut und Pertussis


Dengue auf den Jungferninseln (brit. & USA): seit Beginn des Jahres wurden 180 Infektionen bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.


Tollwut in Marokko: Tod eines Mannes im Oktober nach Biss eines Haushundes. Mit Übertragungsrisiko, vor allem durch streunende Hunde, ist landesweit zu rechnen, auch in Städten und Touristikgebieten. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten zu empfehlen.


Pertussis in den Niederlanden: Kontinuierlicher Anstieg der Fallzahlen seit Mitte 2023. In diesem Jahr wurden 17.500 Infektionen gemeldet. 6 Babys und 3 Erwachsene sind verstorben. Vor dem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.



Dienstag, 12.11.2024


Warum haben gerade so viele Kinder Lungenentzündungen?


Sehr viele Menschen, darunter viele Kinder, leiden derzeit an atypischen Lungenentzündungen, ausgelöst durch Mykoplasmen. Einerseits gibt es aufgrund von Mutationen regelmäßig Anstiege der Fallzahlen, andererseits ist nach der Aufhebung der Hygienemaßnahmen der Pandemie eine Art Nachholeffekt zu beobachten. Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen etwa beim Anhusten. Anders als die meisten Erkältungkrankheiten treten Mykoplasmeninfektionen das ganze Jahr über auf. Besonders häufig infizieren sich Kinder im Schulalter. Obwohl der Allgemeinzustand in der Regel weniger beeinträchtigt ist als bei einer typischen Lungenentzündung, sieht man dem Kind meist an, dass es ihm schlecht geht. Beim Abhören der Lunge gibt es häufig keine Auffälligkeiten. Für eine sichere Diagnose ist ein PCR-Test nötig. Die meisten Kinder können zu Hause behandelt werden. Bei Symptomen wie Atemnot oder Abneigung gegen Trinken sollte jedoch eine Klinik aufgesucht werden. In seltenen Fällen kann es zu gefährlichen Komplikationen wie einer Hirnhautentzündung kommen. Dann hat das Kind beispielsweise starke Kopfschmerzen oder es kann plötzlich nicht mehr sprechen oder ist stark verwirrt. Menschen mit Vorerkrankungen können darüber nachdenken, sich bei großen Menschenansammlungen mit einer Maske zu schützen. Eine medizinische Maske reicht hier aus, da die Bakterien wesentlich größer sind, als Viren. Eine FFP2-Maske ist nicht notwendig.



Freitag, 08.11.2024


Sind Himalaya-Salz, Meer-Salz und Co gesünder?


Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung haben Natursalze keinen gesundheitlichen Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Speisesalz. Der größte Unterschied liege im Preis. Das als Kochsalz bekannte Speisesalz wird in Salinen gewonnen, gereinigt und raffiniert. Elemente wie Kalium, Eisen und Calcium werden ausgelöst. Bei sogenannte Natursalzen wird auf das Raffinieren verzichtet. Bei den Spurenelementen handelt es sich jedoch um „verschwindend geringe Mengen“, die keinen Beitrag zur Gesundheit leisteten. Wenn Speisesalz verwendet wird, sollte es mit Jod und Fluorid angereichert sein. Mit Folsäure angereichertes Speisesalz, sei dagegen nicht notwendig. Die empfohlene Folatzufuhr lasse sich auch bei erhöhtem Bedarf durch folatreiche Lebensmittel decken. Lediglich Schwangeren und Frauen mit Schwangerschaftswunsch werde die Einnahme spezieller Folsäurepräparate empfohlen. Im Unterschied zu anderen Zusätzen stehen die sogenannten Rieselhilfen, wie  Siliziumdioxid (E 551), in Verdacht, sich negativ auf die Gesundheit auszuwirken. Rieselhilfen müssen auf der Packung gekennzeichnet sein, die erlaubten Mengen sind in der EU genau festgelegt. Grundsätzlich ist es nicht schädlich, naturbelassene Salze zu konsumieren. In Meer-Salz sind allerdings immer wieder Spuren von Mikroplastik zu finden und die oft als Gourmetsalze beworbenen exotischen Salzen sind außerdem weniger nachhaltig. Salz aus Pakistan oder Südamerika hat einen lange Transportwege hinter sich. Ein weiterer möglicher Nachteil von Natursalzen ist die Großkörnigkeit, die dazu verleiten kann, größere Mengen zu sich zu nehmen. 



Donnerstag, 07.11.2024


Taktik gegen Dengue, Zika und Gelbfieber: Taube Moskitos paaren sich nicht


Moskitos paaren sich in Sekundenschnelle in der Luft. Männchen folgen dabei dem Klag der Flügelschläge des Weibchens. Entsprechend rasch vermehren sich die Insekten. Forschende haben sich nun in einer Studie auf ein Protein konzentriert, dass das Gehör beeinflusst. Die gentechnisch veränderten Moskitos reagierten nicht mehr auf die Flugtöne potenzieller Partnerinnen. Laut Forschenden ist der Ansatz ein vielversprechender Weg zur Mückenbekämpfung. Es ist nicht das erste Mal das Forschende Stechmücken gezielt verändern. In Brasilien wurden vor einigen Jahren Moskitos mit einem Bakterium infiziert, dass die Überlebens- und Paarungsfähigkeit der Insekten verändern kann. An den untersuchten Orten wurde ein geringeres Risiko der Menschen festgestellt, an Dengue zu erkranken als andernorts. Unter anderem Umweltschützer sehen solche Versuche kritisch. Stechmücken können zwar Krankheiten übertragen, zugleich sind sie aber wichtiger Bestandteil der Nahrungskette, zudem bestäuben sie verschiedene Pflanzenarten.



Montag, 04.11.2024


Bornavirus bei Tieren in Bayern - Behörden warnen


Bei mehreren Tieren in Bayern, darunter Igeln, ist das Bornavirus nachgewiesen worden. In sehr seltenen Fällen können sich auch Menschen mit dem Erreger anstecken, Folge ist eine meist tödlich verlaufende Hirnhautentzündung. Die Behörden rufen deshalb nun zur Vorsicht auf. Bisher gilt die Feldspitzmaus als einziger bekannter Überträger. Tote Mäuse sollen nicht mit bloßen Händen angefasst werden. Auch beim Kontakt mit Igeln sollte man sich generell schützen, zum Beispiel wenn im Herbst unterernährte Igel zur Pflegestation gebracht werden. Ein Großteil der gemeldeten Fälle kommt aus Bayern, aber auch Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie angrenzende Bundesländer sind betroffen.



Samstag, 02.11.2024


Gonarthrose: Semaglutid lindert Schmerzen mit der Gewichtsabnahme deutlich


Wöchentliche subkutane Injektionen des GLP-1-Agonisten Semaglutid haben in einer rando­misierten Studie bei adipösen Patienten mit Gonarthrose das Körpergewicht reduziert und die Knieschmerzen deutlich gelindert. Die Ergebnisse der vom Hersteller gesponserten Studie wurden im New England Journal of Medicine publiziert. Neben den Schmerzen verbesserte sich auch die Steifig­keit mit einer Verringerung im WOMAC-Stiffness-Score um 15,9 Punkte (8,6-23,2 Punkte).



Freitag, 01.11.2024


Neue Theraieansätze bei Darm- und Leberkrebs


In den vergangenen 20 Jahren gab es fundamentale Veränderungen im Verständnis, der Diagnostik und der Therapie von Krebserkrankungen: molekulare Therapien, Immuntherapien, zelluläre Therapien, personalisierte Impfungen oder der Einsatz von KI. Als wichtigste Risikofaktoren für Darmkrebs gelten: Tabakkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme Ernährung und regelmäßiger Konsum von Alkohol und rotem Fleisch. Bei Magenkrebs oder Tumoren am Gebärmutterhals sind krebsauslösende Erreger bekannt und lassen sich gezielt bekämpfen. Bei Darmkrebs soll nun ein bestimmter Stamm von E.-coli-Bakterien eine Rolle spielen, welcher ein Gift produzieren, das gesunde Zellen entarten lassen kann. Wenn die Auslöser besser verstanden sind, kann man ganz spezifisch dort eingreifen. Auch beim Leberkrebs zeichnen sich neue Ansätze der Vorbeugung ab. Im Mittelpunkt steht dabei die Fettleber: Sie tritt bei Alkoholikern auf, aber häufig auch bei Menschen, die nur mäßig oder gar nicht trinken. Bei ihnen verfettet die Leber durch zu viel Zucker und Fett im Essen. Experimente mit Mäusen haben nun gezeigt, dass ein Fasten von ein oder zweimal die Woche für 24 Stunden das Rezept war, das am besten funktioniert hat, um die Fettleber zu reduzieren und die Inzidenz von Leberkrebs zu senken.



Donnerstag, 31.10.2024


Wenn das Herz im jungen Alter stehenbleibt


Tausende Menschen sterben jedes Jahr am plötzlichen Herztod - und das trifft nicht nur Ältere. Die Ursachen für einen Herzstillstand bei jungen Menschen sind meistens angeborene Herzfehler, Veränderungen der Herzkranzgefäße oder Herzmuskelentzündungen. Auch exzessiver Drogenkonsum kann tödlich enden. Der größte Teil aber geht auf genetisch bedingte Herzerkrankungen zurück. Die Betroffenen wissen oft nichts von ihrer Erkrankung, der plötzliche Herzstillstand sei oft "das erste und einzige Anzeichen" für den genetischen Defekt. Deswegen ist es gerade für junge Menschen umso wichtiger, ungewöhnliche Ereignisse wie kurze Ohnmachtsanfälle bei sportlicher Belastung oder Krampfanfälle ohne ersichtlichen Grund abklären zu lassen, besonders, wenn es in der Familie schon plötzliche Todesfälle in jungen Jahren gegeben hat. Oft werden diese Fälle als "Herzinfarkt" verbucht. Dahinter steckt aber meist eine genetisch bedingte Herzerkrankung. Bislang gibt es keine ursächliche Behandlung für solche Herzrhythmusstörungen. An Gentherapien wird geforscht - noch aber ist kein Medikament in Sicht. Die Basistherapie basiert auf Betablockern, die die Wirkung des Stresshormons Adrenalin und des Botenstoffs Noradrenalin herabsetzen und so das Herz beruhigen.



Mittwoch, 30.10.2024


Hausärzte verteidigen telefonische Krankschreibung


In der Corona-Pandemie ist die Möglichkeit eingeführt worden, sich telefonisch krankschreiben zu lassen, wenn die Patientin oder der Patient in der Praxis bekannt ist und es keine schweren Symptome gibt. Arbeitgeber äußern Kritik wegen eines erhöhten Krankenstandes. Nun hat die Bundesregierung eine Überprüfung der Maßnahme vereinbart. Finanzminister Christian Lindner sagt voraus, dass man künftig für eine Krankschreibung wieder zum Arzt gehen müsse, da es leider „eine Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand und der Einführung der Maßnahme zum Bürokratieabbau gebe“. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband verteidigt die telefonische Krankschreibung. Die Einführung sei aus medizinischer Sicht sinnvoll gewesen und sei bisher eine der wenigen erfolgreichen Maßnahmen zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens. Man sehe kein Ausnutzen der neuen Regel in der Praxis. Die Maßnahme jetzt abzuschaffen würde die Patientenversorgung in den kommenden Monaten mit zahlreichen Infektionskrankheiten gefährden.



Montag, 28.10.2024


Ruanda findet Ursprung des Marburg-Ausbruchs


Der Ausbruch des sich seit einem Monat in Ruanda verbreitenden tödlichen Marburg-Virus ist dem Gesundheitsministerium zufolge durch eine Übertragung von Flughunden auf Menschen ausgelöst worden. In der Nähe einer Bergbaumine befände sich eine Höhle mit Flughunden, wodurch es zu Kontakt zwischen den Arbeitern und den Flughunden gekommen ist. Das Virus kann hohes Fieber, Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. In Ruanda haben sich bislang 65 Menschen infiziert, 15 davon starben. Das Marburg-Virus erhielt seinen Namen durch einen Ausbruch in einem Labor in der Stadt Marburg im Jahr 1967, wo Mitarbeiter Kontakt mit infizierten Versuchsaffen hatten. 29 Menschen infizierten sich, 7 davon starben. Es blieb bis jetzt der einzige Fall in Deutschland.



Sonntag, 27.10.2024


Osteoporose schneller erkennen und besser behandeln


Obwohl Osteoporose eine Volkskrankheit ist, wird sie aktuell in Deutschland bei 70 Prozent der Betroffenen nicht diagnostiziert. Eine neue medizinische Leitlinie soll die Versorgung verbessern. In der neuen Leitlinie sind 101 Risikofaktoren für Osteoporose-assoziierte Knochenbrüche definiert. Ergibt der neue Risikorechner ein erhöhtes Knochenbruchrisiko, erfolgt eine Knochendichtemessung. Sie ermittelt die Knochenstruktur und den Mineralgehalt an beiden Oberschenkelknochen und in der Lendenwirbelsäule. Oberste Priorität bei Osteoporose hat eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D sowie Bewegung. Ob eine Therapie über eine Vitamin-D-Gabe hinaus nötig ist, richtet sich nach dem individuellen Knochenbruchrisiko und der Situation des Patienten. Knochenaufbauende- sowie erhaltende Medikamente sollen nach der neuen Leitlinie schneller eingesetzt werden, um die Knochen frühzeitig zu stabilisieren.



Samstag, 26.10.2024


Können Mundspülungen Krebs auslösen?


Einer aktuellen belgischen Studie zufolge ist die Verwendung des alkoholhaltigen Mundwasser Listerine Cool Mint mit einer erhöhten Häufigkeit oraler Bakterien verbunden, die bei Parodontalerkrankungen, Speiseröhren- und Darmkrebs sowie systemischen Erkankungen angereichert sind. Das heißt, statt krankmachende Bakterien abzutöten, scheint das Mundwasser diese zu fördern. Von dem Gebrauch eines alkoholischen Mundwassers über Monate hinweg wird abgeraten. Die meisten Mundwasser enthalten keinen Alkohol. Dieser wird auf der Flasche mit Ethanol bezeichnet. Grundsätzlich sind Mundwasser ohne Alkohol besser geeignet. Liegt kein Risiko für Zahnerkrankungen vor, wird in der Regel keine Mundspülungen empfohlen. Für die Zahngesundheit sind eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, insbesondere entzündungshemmendem, grünem Gemüse sowie tägliches, mehrfaches Zähneputzen und Zahnseide wichtig.



Donnerstag, 24.10.2024


Folge von Wirbelstürmen: Infektionen mit Vibrionen-Erreger


Durch die Hurrikane „Helene“ und „Milton“ hatte es in Florida großflächige Überschwemmungen gegeben. Warmes, brackiges Meerwasser wiederum ist der ideale Nährboden für Vibrio-vulnificus-Bakterien, die schwere Erkrankungen auslösen können. Die Bakterien können durch den Verzehr von Meeresfrüchten in den menschlichen Organismus geraten. Oder aber durch den Kontakt von Brackwasser mit offenen Wunden. Die gemeldeten Fälle liegen jetzt schon weit über denen der Vorjahre und könnten in den kommenden Monaten noch weiter steigen. 



Dienstag, 22.10.2024


Erster Mpox-Fall der Klade Ib in Deutschland


Erstmals wurde die neue Mpox-Variante Ib in Köln nachgewiesen. Der Patienten hatte sich zuvor in einem ostafrikanischen Land aufgehalten. Alle Kontaktpersonen seien identifiziert, aufgeklärt und betreut. Es bestehe keine Ansteckungsgefahr für die Kölner Bevölkerung. Laut WHO ist die Klade Ib ansteckender und gefährlicher als frühere Mpox-Varianten, die schon in Deutschland auftraten, trotzdem geht man weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung in Deutschland aus. Laut RKI werde die Situation genau beobachtet und Empfehlungen bei Bedarf angepasst. Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt, wie etwa beim Umarmen, Küssen oder Sex erforderlich. Es wird davon ausgegangen, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegen Klade I wirksam seien. Laut dem Gesundheitsamt ist Deutschland strukturell, gesetzlich und medizinisch auf das potenzielle Auftreten eines Mpox-Falls der Klade I vorbereitet. Mitte August war in Schweden der erste Fall dieser Mpox-Virus-Variante außerhalb des afrikanischen Kontinents bestätigt worden. Die betroffene Person hatte sich zuvor in Afrika aufgehalten. Die europäische Gesundheitsbehörde rechnete schon länger mit weiteren eingeschleppten Fällen in Europa.


 

Montag, 21.10.2024


BfR warnt vor Koffeinpulver


Koffein gehört für viele zum Wachwerden dazu, oft in Form von Kaffee oder Energiedrinks. Im Handel gibt es auch reines Koffeinpulver, doch dies kann schnell zu einer Überdosis führen. Schon ein bis zwei Teelöffel können tödlich sein. Empfohlen werden für gesunde Erwachsene nicht mehr als 0,2 g als Einzeldosis und 0,4 g über den Tag verteilt. Solche kleinen Mengen lassen sich kaum abmessen, sodass es leicht zu einer Überdosierung kommt. Zu hohe Mengen führen zu Unruhe, Übelkeit, erhöhtem Blutdruck, Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen. Die empfohlene Tagesdosis für Koffein liegt bei gesunden Erwachsenen bei 400 mg (Schwangere 200 mg). Ab einer Einnahme von fünf bis zehn Gramm ist pures Koffein lebensgefährlich. Für fünf Gramm Koffein müsste ein Mensch rund zehn Liter Kaffee trinken. Bei Koffeinpulver braucht es nur ein oder zwei Teelöffel.



Sonntag, 20.10.2024


Deutsche Leberstiftung warnt: „Finger weg von Pilzen aus dem Wald“


Experten warnen davor, Pilze aus dem Wald zu verzehren. Das Risiko sei zu groß. Im Essener Uniklinikum werden derzeit drei Kinder und ein Erwachsener nach dem Verzehr von Knollenblätterpilzen wegen akuten Leberversagens behandelt. Der Knollenblätterpilz ist der giftigste Pilz überhaupt und sieht dem Champignon sehr ähnlich. Auch auf Apps solle man sich nicht verlassen. Wer unbedingt sammeln will, sollte das nur zusammen mit einem erfahrenen Pilzexperten tun. Wie stark die Vergiftung ausfällt, hängt davon ab, wie viel man davon gegessen hat, wie groß und schwer man ist und wie schnell die Vergiftung behandelt wird. Bei schnellem Eingreifen können ein Gegengift oder auch Kohletabletten verabreicht werden und ein Leberschaden eventuell verhindert werden, im gravierendsten Fall ist eine Lebertransplantation nötig.



Donnerstag, 17.10.2024


Exzessives Trinken kann zu Herzrhythmusstörungen führen


Eine Münchner Studie bei Partygängern nach exzessivem Trinken hat ergeben, dass bei über fünf Prozent der ansonsten gesunden Teilnehmer klinisch relevante Arrhythmien - überwiegend in der Erholungsphase - auftraten. Es wurden Daten von mehr als 200 jungen Männern und Frauen ausgewertet, die regelmäßig ausgehen und mehrere alkoholische Getränke konsumieren. Während der Studie wiesen sie Spitzenwerte von bis zu 2,5 Promille auf. Alkohol, so scheint es, könne profund in die Prozesse des Herzens eingreifen. Welche langfristigen schädlichen Effekte die alkoholbedingten Rhythmusstörungen auf die Herzgesundheit haben, bleibt Gegenstand weiterer Forschung. Auch andere Forschung belegt negative Effekte aufs Herz. Eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigte, dass auch regelmäßig konsumierte kleine Mengen Alkohol das Vorhofflimmern auslösen können- und zwar auch bei gesunden Menschen ohne Vorerkrankungen.



Dienstag, 15.10.2024


Apotheken beklagen Lieferprobleme bei Kochsalzlösung


Was in Kliniken schon seit Monaten ein großes Problem ist, erreicht jetzt auch die Versorgung ambulanter Patienten. Zahlreiche Hersteller von Kochsalzlösungen können öffentliche Apotheken nicht mehr ausreichend beliefern. Der Chef des Apothekerverbands fordert stabile Lieferketten und mehr Verantwortung in der Politik. Kliniken in Nordrhein-Westfalen beklagen schon seit längerem das Fehler ausreichender steriler isotonischer Kochsalzlösungen sowohl zu Infusions- als auch zu Spülzwecken. Das Bundesinstitut für Arzneimittel erklärte, die Engpässe würden wohl noch bis zum 31.12.2024 andauern.



Montag, 14.10.2024


Demokratische Republik Kongo: Krankenhausmitarbeiter erhalten zuerst lang erwartete Mpox-Impfung


In der Demokratischen Republik Kongo hat die Impfkampagne gegen das Mpox-Virus begonnen. Zuerst erhielten Mitarbeiter eines Krankenhauses, die sich in ständigem Kontakt mit den Kranken befinden, eine Impfung, nun soll die Impfung nach und nach auch dem Rest der Bevölkerung zur Verfügung stehen. 265.000 Dosen Impfstoff wurden von der Europäischen Union, der Impfinitiative Gavi und den Vereinigten Staaten gespendet. Millionen weitere Dosen sollen von Frankreich und Japan kommen. Die Zahl der Mpox-Fälle nimmt in den afrikanischen Ländern stetig zu.  Die ostkongolesische Provinz Nord-Kivu gilt als Epizentrum des Mpox-Ausbruchs. Seit Anfang des Jahres sind im ganzen Land mehr als 30.000 Verdachtsfälle und im Labor bestätigte Fälle sowie 990 Todesfälle gemeldet worden. Ein Drittel der Betroffenen sind Kinder unter fünf Jahren. 70 Prozent der Toten waren ebenfalls Kleinkinder.



Sonntag, 13.10.2024


Neue Medikamente: Künstliche Intelligenz als Entwicklungshelfer?


Pharmaunternehmen investieren oft Milliarden in Medikamentenentwicklung. Trotzdem scheitern rund 90 Prozent der Wirkstoffe, wenn die Entwicklung schon fast abgeschlossen ist. Eine mit Daten zu Wirksamkeit, Bioverfügbarkeit und Nebenwirkungen von bereits bekannten Wirkstoffen trainierte Künstliche Intelligenz (KI) kann Forschende unterstützen, diese Faktoren in neu entdeckten Wirkstoffen vorauszusagen. Synthetische Wirkstoffe könnten gezielter auf einen bestimmten Krankheitserreger wirken und Resistenzen umgehen. Auch in der Entwicklung neuer Krebstherapien auf mRNA-Basis wird KI eingesetzt, sie könnten in Zukunft zu einer personalisierteren Medizin führen. Es wurde auch schon versucht, den Spieß umzudrehen: Statt Medikamente sollte die KI möglichst giftige Moleküle entwickeln. Die Ergebnisse dieses Versuchs wurden im Anschluss vernichtet, aber klar ist: In den falschen Händen kann ein solches Werkzeug auch Schaden anrichten. Es ist unklar, wie erfolgreich die Verwendung von KI in der Pharmaindustrie tatsächlich sein wird. Einige Wirkstoffe, die mit Hilfe von KI entworfen wurden, werden bereits in klinischen Studien untersucht.



Freitag, 11.10.2024


Suche nach Antibiotika: Der Wirkstoff aus dem Matsch


Aktuell sorgen Lieferengpässe für Verknappung von Antibiotika, seit Herbst 2022 sind viele Antibiotika vor allem für Kinder nicht verfügbar. Hinzu kommt, dass immer mehr Antibiotika aufgrund von Resistenzen ihre Wirksamkeit verlieren. Je öfter ein Antibiotikum eingesetzt wird, desto wahrscheinlicher sind Resistenzen. Krankheiten können sich länger hinziehen oder gravierender sein. Um die Situation zu verbessern, ist zum einen ein bewusster Umgang mit Antibiotika und zum anderen die Suche nach neuen Wirkstoffen nötig. Das Projekt „Microbelix“ im Saarland setzt nun auf die Mitwirkung der Bürger. Vom Kind bis zum Erwachsenen haben alle die Möglichkeit Bodenproben in der Natur zu nehmen und in einer Forschungseinrichtung abzugeben. Mit jeder Bodenprobe wächst die Chance ein neues Bakterium und somit einen neuen Wirkstoff zu finden. Die Forscher können auch bereits erste Erfolge verzeichnen. In einer Bodenprobe konnten in einem Bakterium Thiamyxine gefunden werden. Diese wirken zwar nicht antibakteriell, aber antiviral  und haben sich im Labor wirksam gegen SARS-CoV-2 gezeigt.



Donnerstag, 10.10.2024


Was Mykoplasmen mit Lungenentzündung zu tun haben


Mykoplasmen sind Bakterien, die Infektionen der Lunge, der Harnwege und des Genitaltrakts auslösen können und von Medikamenten wie Penicillin nicht bekämpft werden können. Im Allgemeinen verlaufen die Infektionen mild, können aber auch schwer sein. Der Erreger wird durch Husten und Niesen verbreitet. Zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome liegen zwei bis vier Wochen. Die häufigsten Symptome sind Husten, Fieber oder Halsschmerzen, aber auch Durchfall, Erbrechen oder Keuchen. Um die Krankheit zu erkennen, ist ein Rachenabstrich nötig, bei Verdacht auf Lungenentzündung wird ein Röntgenbild gemacht. Anders als bei einer normalen Lungenentzündung entwickeln sich die Symptome langsamer und sind nicht so ausgeprägt. Die meisten Menschen erholen sich ohne Medikamente von einer Infektion, in schweren Fällen wird Azithromycin oder Doxycylin verabreicht. Es gibt offenbar einen verspäteten Nachholeffekt nach der Corona-Pandemie. Die Hygiene-Maßnahmen haben dazu geführt, dass die Infektionen stark gesunken sind. In Deutschland ist eine Mykoplasmen-Infektion nur in Sachsen meldepflichtig. Dort haben sich die Infektionszahlen gegenüber 2018 verzehnfacht.



Dienstag, 08.10.2014


Reisemedizin: Dengue - Gelbfieber - West-Nil-Fieber - Tollwut - Chikungunya


Dengue in USA, Spanien und Frankreich: Im Bundesstaat Florida wurden bis Mitte September 37 lokale Infektionen gemeldet, in Kalifornien 4. Frankreich meldet seit Anfang Juli im Süden des Landes 68 lokale Infektionen. Betroffen sind Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d’Azur und Auvergne-Rhône-Alpes. Seit Anfang September wurden in Spanien, in der Provinz Tarragona (Katalonien) 8 lokal erworbene Infektionen registriert. Es sind die ersten in diesem Jahr. Schutz vor überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.


Gelbfieber in Bolivien: Seit Ende April sind in La Paz 3 Menschen verstorben und zwei weitere erkrankt. In Santa Cruz wurden 2 Infektionen registriert. Bei Reisen in das Tiefland östlich der Anden wird eine Impfung empfohlen. Bei Einreise aus Endemiegebieten ist die Gelbfieberimpfung vorgeschrieben.


West-Nil-Fieber in Griechenland: Seit Anfang Juli wurden in mehreren Regionen, besonders im Norden, 163 Erkrankungen  registriert. 17 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten


Tollwut in Indien: In diesem Jahr sind im Bundesstaat Meghalaya (NO) 16 Menschen verstorben, in Tamil Nadu (S) 22. In Manipur(NO) wurden eine Erkrankung und 3 Todesfälle gemeldet. Im letzten Jahr wurden in mehreren Bundesstaaten Todesfälle gemeldet. Im September 2023 wurde in Goa (W) der erste Todesfall seit 2017 gemeldet. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. 2022 sind etwa 310 Menschen verstorben. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch Großstädte. Bei verdächtigem Tierkontakten sofort Arzt aufsuchen und auf Verwendung moderner Gewebekultur-Impfstoffe achten. Eine vorbeugende Impfung ist empfehlenswert.


Chikungunya in Brasilien: In diesem Jahr wurden 386.300 Verdachtsfälle und 170 Todesfälle gemeldet. Im Bundesstaat Gerais wurde aufgrund der epidemiologischen Lage Ende Januar der Gesundheitsnotstand ausgerufen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Infektionszahlen deutlich gestiegen. Mitte 2014 wurden die ersten lokalen Infektionen gemeldet. Seitdem breitet sich die Infektion landesweit aus. Mückenschutz beachten



Montag, 07.10.2024


Metamizol: EMA empfiehlt neue Sicherheitshinweise


Metamizol, auch bekannt als Novaminsulfon, ist ein weit verbreitetes Analgetikum, das in vielen Ländern der EU zur Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen und Fieber zugelassen ist. Es wird häufig zur Schmerzlinderung nach Operationen, bei Verletzungen oder bei krebsbedingten Schmerzen verwendet. Trotzdem ist Metamizol mit einem bekannten Risiko für Agranulozytose verbunden. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende und potenziell tödliche Nebenwirkung. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, sollen laut Europäischer Arzneimittel-Agentur die Produktinformationen aktualisiert werden.



Samstag, 05.10.2024


Europäische Kommission weitet Mpox-Impfung auf Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aus


Die Europäische Kommission hat die Zulassung des Mpox-Impfstoffs Imvanex auf Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren ausgeweitet. Die Entscheidung beruht auf positiven Zwischenergebnissen einer klinischen Studie bei Jugendlichen und soll die afrikanischen Länder im Kampf gegen die fortdauernde Ausbreitung von Mpox unterstützen. Die Epidemie betrifft bereits 15 afrikanische Länder, nachdem Marokko letzte Woche einen Ausbruch mit drei verdächtigen und einer bestätigten Infektion gemeldet hat.



Donnerstag, 03.10.2024


Elf Tote durch Marburg-Fieber in Ruanda


In Ruanda ist es zu einem Ausbruch des hochansteckenden Marburg-Fiebers gekommen. Mittlerweile ist die Zahl der Erkrankten auf 36 gestiegen, 11 Personen sind an der Viruserkrankung gestorben. Die behandelten Patienten gehören überwiegend medizinischem Personal an. Der Ursprung des Ausbruchs wird derzeit untersucht. Das Marburgvirus löst Fieber mit Symptomen wie Krämpfen, blutigem Erbrechen und Durchfall aus - bis zu 88 % der Erkrankten sterben. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin unbekannten Virus bei Laboraffen angesteckt hatten. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten, nicht durch die Luft. Vermutet wird, dass das Virus von Flughunden stammt.



Dienstag, 01.10.2024


Warum auch in Deutschland die Masernfälle steigen


Bis Ende September wurden rund 550 Masern-Fälle an das Robert Koch-Institut gemeldet. Die überwiegende Mehrheit sei ungeimpft gewesen. 2023 waren es insgesamt nur 79 Fälle, 2022 insgesamt 15. Die Infizierten waren dieses Jahr zwischen 0 und 75 Jahre alt. Insbesondere Kinder in den ersten Lebensjahren sind betroffen. Bis vor einem halben Jahrhundert waren Masern in der ganzen Welt verbreitet - mit Einführung der Impfung in den 1960er Jahren ist die Zahl der Erkrankungen erheblich gesunken. Zwischenzeitlich schien sogar die Ausrottung der Masern möglich. Dies ist heute in weite Ferne gerückt. In vielen europäischen Ländern liegt der Anteil ungeimpfter Kinder unter 95 %. Dies liegt zum einen an einer wachsenden Zahl von Menschen, die die Impfung für überflüssig oder sogar schädlich halten, zum anderen führen Kriege oder Flüchtlingsbewegungen dazu, dass Kinder nicht wie vorgesehen geimpft werden können. Die Krankheit ruft neben den typischen roten Flecken einen stark geschwächten Allgemeinzustand hervor, zudem können Lungen- und Hirnhautentzündungen auftreten. Masern-Viren sind über den Husten hochansteckend. Die aktuelle Ausbreitung ist häufig auf Infizierte Einreisende aus dem Ausland zurückzuführen. Die Stiko empfiehlt 2 Impfdosen für alle Kinder in den ersten beiden Lebensjahren. Die Masern-Erkrankung kann durch eine Impfung fast ausnahmslos verhindert werden. Seit 2020 ist es in Kitas und Schulen vor der Neuaufnahme Pflicht, eine Masernimpfung vorzuweisen.



Montag, 30.09.2024


Warum es mehr Fälle von Endometriose gibt


In den letzten 10 Jahren sind die Fälle von Endometriose in Baden-Württemberg von 40.000 auf 64.400 gestiegen, was wahrscheinlich auf ein höheres Bewusstsein für die Krankheit zurückzuführen ist. Sie kommt schon bei jungen Frauen vor, wird aber oft erst mit zunehmendem Alter dokumentiert. Symptome sind u.a. starke Schmerzen während der Periode oder beim Sex. Offenbar leben viele Frauen lange mit den Schmerzen, bis sie diese ärztlich abklären lassen. Beschwerden während der Periode werden häufig bagatellisiert. Von Seiten der Ärzte kann es an unzureichenden Abrechnungsmöglichkeiten und hohem Aufwand für die Erfassung der relevanten Information liegen. Für eine definitive Diagnose ist etwa eine Bauchspiegelung nötig. Endometriose gilt als eine der häufigsten gyäkologischen Erkrankungen. Ber der Krankheit wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, auch außerhalb der Gebärmutter. Diese sogenannten Endometriose-Herde können je nach betroffenem Ort im Körper durch Verwachsungen, Verklebungen und Entzündungen unterschiedliche Beschwerden verursachen. Manchmal erfolgt die Diagnose erst beim unerfüllten Kinderwunsch und der Suche nach Ursachen dafür. Es kommt aber auch vor, dass betroffene Frauen keine Schmerzen haben. Die Ursache für die Entstehung der Krankheit ist nicht genau geklärt. Gene spiele wohl eine Rolle, in Fachkreise wird aber auch vermutet, dass einer der Risikofaktoren sein könnte, dass Frauen heutzutage viel mehr Menstruationszyklen durchlaufen als in früheren Zeiten, u.a. wegen dem damals früheren Alter der ersten Schwangerschaft und insgesamt wesentlich mehr Schwangerschaften. Um Beschwerden zu mindern stehen medikamentöse, hormonelle und operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.



Sonntag, 29.09.2024


RKI meldet bundesweite Salmonellen-Welle


In Deutschland, Österreich und Dänemark gibt es einen Ausbruch einer seltenen Unterform der Bakterienart Salmonella enterica. Wie andere Salmonellen-Typen kann sie Lebensmittelinfektionen beim Menschen verursachen. Typische Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe, Übelkeit und Erbrechen sowie Fieber. Allein in Deutschland sind seit dem ersten Autreten im Juli bereit 98 Fälle erfasst - mit weiteren Infektionen ist zu rechnen. Es sind alle Bundesländer außer Bremen und dem Saarland betroffen. Von 2015 bis 2023 waren es jeweils lediglich ein bis sechs Fälle pro Jahr. Zeitliche und räumliche Auftreten der Krankheitswelle lassen auf Rucola als mögliche Quelle schließen.



Freitag, 27.09.2024


Reisemedizin: Gelbfieber - West-Nil-Fieber - Dengue


Gelbfieber in Bolivien: Erstmals seit drei Jahren sind wieder einige Menschen erkrankt und verstorben. Bei Reisen in der Tiefland östlich der Anden wird eine Impfung empfohlen. Bei Einreise aus Endemiegebieten ist die Gelbfieberimpfung vorgeschrieben.


West-Nil-Fieber in Deutschland, Griechenland und Italien: In den letzten paar Monaten wurden einzelne Infektionen aus Sachsen, Berlin und Niedersachen gemeldet. In diesem Jahr wurde das Virus in Deutschland in 42 Vögeln und 54 Pferden nachgewiesen, meist in Brandenburg und Berlin. 2019 sind in Ostdeutschland erstmals 5 Menschen erkrankt, 2022 wurden 17 Infektionen beim Menschen verzeichnet, 2023 waren es 7.  In Griechenland wurden in mehreren Regionen 163 Erkrankungen registriert, 17 Menschen sind verstorben. Die Infektion kommt in Griechenland sporadisch, besonders in den nördlichen Regionen vor. In Italien wurden seit Juli 287 Infektionen und 10 Todesfälle gemeldet, betroffen sind: die Regionen Lombardei, Emilia-Romagna, Venetien, Friaul-Julisch Venetien und Apulien. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten.


Dengue in Spanien und den USA: Anfang September wurden in der Provinz Tarragona (Katalonien) 5 lokal erworbene Infektionen registriert. Im Bundesstaat Florida wurden bis September 31 lokale Infektionen gemeldet, in Kalifornien 3. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.



Donnerstag, 26.09.2024


Heftiger Husten - wie gefährlich sind Mykoplasmen für Erwachsene?


Derzeit leiden ungewöhnlich viele Kinder unter Atemwegsinfektionen mit Mykoplasmen. Als Folge kann es auch zu vermehrten Infektionen bei Erwachsenen kommen. Die Infektion beginnt mit Fieber, unproduktivem Husten und Abgeschlagenheit. Kommt es zu einer Lungenentzündung kann auch Luftnot auftreten. Zudem können andere Organe befallen sein und Gelenkschmerzen oder Herzmuskelentzündungen auftreten. Typisch ist auch eine hämolytische Anämie (Blutarmut). Momentan sind stationäre Aufnahmen im Krankenhaus nicht häufiger als bei anderen bakteriellen Lungenentzündungen. Wie auch bei Kindern wird wohl die soziale Distanz während der Pandemie dazu geführt haben, dass typische Infektionswellen in den kalten Jahren ausgeblieben sind und nun nach Abschluss der Pandemie in höherer Intensität auftreten.



Dienstag, 24.09.2024


Krankheitswelle in Baden-Württemberg: Heftiger Husten betrifft vor allem Kinder


Im Südwesten haben derzeit ungewöhnlich viele Kinder mit heftigen Atemwegserkrankungen ausgelöst durch Mykoplasmen zu kämpfen. Es beginnt wie ein grippaler Infekt: Schnupfen, leichtes Fieber, Halsschmerzen. Dann kommt jedoch ein Husten, der sich hartnäckig hält, nach und nach die unteren Atemwege erfassen und schlimmstenfalls eine Lungenentzündung auslösen kann. Typische Symptome sind leichtes Fieber über mehrere Tage und ein andauernder, starker Husten. Medizinische Hilfe brauchen Kinder, wenn beim normalen Ein- und Ausatmen ein leichtes Knistern zu hören ist, dies ist ein Zeichen, dass der Erreger die Lunge erreicht hat. Empfohlen wird eine Antibiotika-Therapie über 5-7 Tage. Gerade am Anfang wir die atypische Pneumonie häufig nicht erkannt und mit Keuchhusten verwechselt. Es empfiehlt sich daher, am Anfang einen Nasen-Abstrich zu machen. Infizierte Kinder sind meist einige Tage vor Auftreten der Symptome bis zu mehreren Wochen danach ansteckend. Der Erreger wird über Niesen und Husten sehr schnell übertragen. Grund für die aktuell hohen Zahlen ist der auch für andere Kinderkrankheiten geltende Effekt seit der Corona-Pandemie: während der Coronazeit hat es aufgrund der sozialen Distanzierung kaum Infektionswellen gegeben. Diese rollen nun um so heftiger über die Kinder hinweg.



Montag, 23.09.2024


Ärzte und Apotheker warnen vor Medikamentenmangel im Herbst


Knapp 500 Medikamente sind derzeit von Liefermangel betroffen. Bei vielen Apotheken besteht deswegen die Sorge, die Patienten nicht jederzeit mit den notwendigen Medikamenten versorgen zu können. Die bekannten Lieferengpässe betreffen nur freiwillige Meldungen der Hersteller. Es wird vermutet, dass der wahre Umfang des Problems noch viel größer ist. Betroffen sind viele wichtige Medikamente von Antibiotika über Insuline bis zu Schmerz- und Betäubungsmitteln. Durch die Engpässe entstehen auch Probleme für Ärztinnen und Ärzte. Patienten müssen häufiger auf andere Medikamente umgestellt werden, wenn das gewohnte Medikament nicht verfügbar ist. Dies verläuft häufig unproblematisch, kann aber auch - je nach Zusammensetzung des Präparats- vereinzelt zu Beschwerden führen. Vor allem Präparate für Kinder könnten bei einer großen Erkältungswelle knapp werden. Dies war bereits im Winter vor 2 Jahren der Fall, als es bundesweit zu wenig Penicillin gab.



Donnerstag, 19.10.2024


Hilfe bei Kopfschmerzen: Triptane oft wirksamer als neuere, teurere Migränemittel


Bei einer im Fachmagazin „British Medical Journal“ erschienenen Auswertung von 130 Studien zur Wirksamkeit von Migränemitteln hat sich die Gruppe der Triptane besonders hervorgehoben. Zu den Triptanen gehören etwa Sumatripan, Zolmitriptan, Rizatriptan und Eletriptan. Diese Medikamente gibt es als Tabletten, Nasensprays und Injektionen. Die meisten davon sind verschreibungspflichtig und sollten nur nach ärztlicher Beratung eingenommen werden, da sie Nebenwirkungen verursachen oder kontraindiziiert sein können - etwa bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die aktuelle Metaanalyse zeigt nun, dass die etablierten Triptane Migräneschmerz besser lindern als die kürzlich auf dem Markt erschienenen und weitaus teureren Mittel Lasmiditan, Rimegepant und Ubrogepant. Bei einem Vergleich der Triptane untereinander war das Mittel Eletripan das wirksamste Schmerzmittel nach 2 Stunden, gefolgt von Rizatripan, Sumatripan und Zolmitriptan. Bei anhaltender Schmerzlinderung bis zu 24 Stunden waren Eletriptan und Ibuprofen die wirksamsten Medikamente.



Dienstag, 17.09.2024


Systemischer Lupus: Krebsmedikament bewirkt komplette Remission


Nachdem konventionelle Therapien nicht angeschlagen hatten, behandelte ein Team an der Charité Berlin eine 23-jährige Patientin mit schwerem Lupus erythematodes (SLE) mit dem Krebsmedikament Teclistamab. Aufgrund ihrer dauerhaften Schmerzen konnte die Patientin nicht mehr laufen, sie war auf einen Rollstuhl angewiesen und ihre Nieren drohten zu versagen. Innerhalb weniger Wochen besserten sich Nieren- und Blutwerte, die Entzündung der Haut und Gelenke ebbte vollständig ab. Die Patientin ist in kompletter Remission. Es wäre noch zu früh, um von einer Heilung zu sprechen, aber eine so durchschlagende Wirkung ist in der Rheumatologie eine absolute Ausnahme. Wie lange die Wirkung anhält, ist unklar. Aufgrund der Vorläufigkeit der Ergebnisse ist die Therapie noch nicht für die breitere Anwendung geeignet. Zudem birgt der starke Eingriff in das Immunsystem durch das Präparat teils erhebliche bis lebensgefährliche Risiken. Die an der Charité behandelte Patientin entwickelte während der Teclistamab-Therapie ein schweres Zytokin-Freisetzungssyndrom, sie zog sich eine Lungen- und Nasennebenhöhlenentzündung zu und die Menge ihrer schützenden Antikörper im Blut fiel ab.



Freitag, 13.09.2024


Überversorgte Patiente - Ärzte macht mal halblang


Die kürzlich veröffentlichte S2e-Leitlinie „Schutz vor Über- und Unterversorgung - gemeinsam entscheiden“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin beschäftigt sich mit einem vernünftigen, verantwortungsvollen und wenig ideologiegeprägtem Umgang mit den technischen Mitteln der Medizin. Hausärzte begleiten ihre Patienten oft ein Leben lang und  häufig steht eine akzeptierende Begleitung und adäquater Umgang mit persistierenden Problemen stärker im Fokus als die Bemühung um Heilung oder Symptomlinderung. Häufig zeigen sich Probleme multimorbider Patienten, die viele Medikamente zusammen einnehmen. Hier könnten Hausärzte dank ihres Überblicks gerade bei älteren Patienten ein wachsames Auge auf mögliche Interaktionen diverser Medikamente haben, was dann gegebenenfalls ein „begründetes Weglassen“ erfordere. Überhaupt sehen die Autoren im Beschwichtigen, Ausschließen und Abraten eine wichtige Aufgabe, wenn Hausärzte mit „angstvollen Fragen“ ihrer Patienten konfrontiert werden. So würden nur zehn Prozent der Konsultationen in einer Diagnose münden. Klima ist bei Überversorgung ein wichtiges Thema, schließlich ist jede medizinische Handlung direkt oder indirekt mit Energie- und Materialaufwand verbunden, also klimaschädlich. Allerdings endet für die Autoren das Klimawohl da, wo das medizinische Wohl anfängt: „Gleichwohl darf Ressourcenschonung zu keiner Unterversorgung führen.“ 


Dienstag, 10.09.2024


Patientensicherheit: Medizinischer Dienst verteidigt Bürokratie


Seit Jahren wird über eine Entbürokratisierung in Krankenhäusern gesprochen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft beziffert den Aufwand, der für Bürokratie betrieben wird, auf durchschnittlich drei Arbeitsstunden pro Tag pro Vollzeitkraft. Der Leiter des Medizinischen Dienstes plädiert nun für einen behutsamen Abbau der Bürokratie. Ärztinnen und Ärzte müssen den Patienten einschätzen und Ihre Untersuchung dokumentieren. Es gehe oft um Leben und Tod. Zudem würden die Dokumentationsarbeiten meist parallel zur Untersuchung des Patienten stattfinden und nicht jede Form der Verwaltungsentscheidung und der notwendigen Kontrollen dürfe infrage gestellt werden. Um Bürokratie einzusparen sollten eher unnötige oder doppelte Qualitäts- und Strukturprüfungen vermieden werden. So werde etwa in einem Jahr geschaut, ob das Krankenhaus einen Kernspin habe und ein Jahr später werde das gleiche Gerät erneut bei der Qualitätsprüfung betrachtet. Prüfungen sollten zukünftig aufeinander abgestimmt erfolgen. Momentan dürften aus Datenschutzgründen Erkenntnisse von Strukturprüfungen und Qualitätsprüfungen nicht miteinander verglichen und über Kreuz verwendet werden.




Dienstag, 03.09.2024


Leptospirose-Ausbruch im Zusammenhang mit Farbratten


Leptospirose ist eine Infektionskrankheit, die von Tieren auf Menschen übertragen werden kann und in Deutschland gewöhnlich nur sporadisch vorkommt. Die Symptome können von grippeähnlichen Beschwerden wie leichtem Fieber und Kopfschmerzen bis hin zu einem schweren und potenziell tödlichen Verlauf reichen. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin infizierter Ratten und Mäuse, die den Erreger in großen Mengen ausscheiden können. Ausbrüche sind bisher z.B. im Zusammenhang mit Erntearbeiten oder Outdoor-Sportveranstaltungen beschrieben. Im Sommer 2023 kam es zu einem bundeslandübergreifendem Leptospirose-Ausbruch im Zusammenhang mit der Haltung von Farbratten, bei dem insgesamt 4 Personen schwer erkrankten. In Deutschland halten etwa 5 % aller Haushalte potenzielle Wirte dieser Krankheit wie Meerschweinchen, Ratten oder Mäuse als Haustiere.



Sonntag, 01.09.2024


Medikamente belasten unsere Umwelt


In Kläranlagen können viele Arzneimittel nicht oder nur unzureichend beseitigt werden, deshalb gelangen Arzneimittelrückstände in Gewässer, Grundwasser oder Böden. Auch Herstellungsprozesse und die falsche Entsorgung von z.B. abgelaufenen Arzneimitteln tragen dazu bei. Topische angewendete Diclofenac-Präparate beispielsweise werden nur zu 4% perkutan aufgenommen. Der große Rest gelangt unmetabolisiert in die Umwelt. Wegen der geringen perkutanen Aufnahme ist topisches Diclofenac z.B. nicht in der NVL Kreuzschmerz empfohlen. Nur bei chronischer Arthritis ist ein gewisser Nutzen laut eines Cochrane-Reviews nachgewiesen. Der Verbrauch von Präparaten für die topische Anwendung steigt kontinuierlich an, obwohl es kaum klare Indikationen gibt und die klinische Wirksamkeit gering ist. Die Konzentration von Diclofenac in Umweltgewässern in Europa liegt um ein Mehrfaches über dem Grenzwert für eine potenzielle Schädigung von Pflanzen und Tieren. Es gibt verschiedene Empfehlungen für die verschiedenen Phasen von der Entwicklung bis zur Entsorgung eines Arzneimittels, die leider kaum umgesetzt werden. Bisher verlegen Herstellerfirmen ihre Produktion einfach in Länder mit geringen Umweltstandards, z.B. nach Indien. Beim Beispiel Diclofenac ist es empfehlenswert, wenn Patient*innen sich nach dem Auftragen von Externa erst die Hände mit einem Papiertaschentuch abwischen und dieses dann im Müll entsorgen. So fällt die Belastung des Abwassers geringer aus als beim Händewaschen direkt nach dem Auftragen. Medikamentenreste sollen nicht in der Toilette oder im Waschbecken entsorgt werden und leere Behälter nicht ausgespült werden. Die sachgerechte Entsorgung erfolgt über den Hausmüll. Manche Apotheken bieten eine Rücknahme von Altarzneimitteln an. Dies ist aber eine freiwillige Serviceleistung.


Freitag, 30.08.2024


Toxische Positivität - wann positives Denken schaden kann


Es gibt Belege dafür, dass eine positive Grundhaltung die psychische Gesundheit verbessern kann. Doch ist positives Denken kein Allheilmittel für die Herausforderungen des Lebens. Denn der Druck, positiv zu bleiben, kann die eigenen Gefühle unterdrücken, zu Schuldgefühlen und Scham führen und verhindern, dass man um Hilfe bittet. Unangenehme Gefühle werden abgetan, auf Notlagen reagiert man bei sich selbst und anderen mit Beschwichtigungen statt mit Empathie. Die Positivität wird toxisch. Der Versuch, in Zeiten einer Krise optimistisch zu bleiben, ist eine gute Sache. Das bedeutet jedoch nicht, dass negative Gefühle unterdrückt werden sollten. Denn durch Verdrängung kann man zwar das Symptom überdecken, aber nicht das eigentliche Problem. Trauer, Enttäuschung oder Angst sind Teil einer emotionalen Vielfalt, die wichtig für unsere Gesundheit zu sein scheint. So haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausgefunden, dass Personen mit einem großen Spektrum an unterschiedlichen Gefühlen, also mit einer großen „Emodiversity“, eine niedrigere Konzentration an entzündungsfördernden Stoffen im Blut aufweisen und damit ein geringeres Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen haben.



Dienstag, 27.08.2024


Rassismus und Diskriminierung in der Praxis


Mit der Diagnose „Morbus Mediterraneus“ werden aus dem Mittelmeerraum stammende Patient*innen rassistisch diskriminiert. Ihnen wird unterstellt, dass sie aufgrund ihrer „Mentalität“ oder ihres „kulturellen Hintergrundes“ besonders wehleidig seien und zur Somatisierung neigen. Diese Stereotypisierung kann dazu führen, dass Betroffene keine adäquate Hilfe für ihr gesundheitliches Problem bekommen. Auch die Ergebnisse einer Studie des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors sind beschämend für das deutsche Gesundheitswesen. Ein Viertel bis mehr als ein Drittel muslimischer, schwarzer oder sich als asiatisch identifizierender Personen hat Diskriminierung und Benachteiligung im Gesundheitssystem erlebt, z. B. bei der Terminvergabe. Betroffene fühlen sich von Ärzt*innen und anderem medizinischen Personal nicht ernstgenommen oder schlechter behandelt als andere Personen. Schwarze Frauen werden häufig hypersexualisiert und muslimischen Frauen eine unterdrückte Sexualität zugeschrieben. Das führt dazu, dass die ersteren häufig Angebote zur Testung auf sexuell übertragbare Krankheiten erhalten und die letzteren selten. Bemerkenswert ist auch, dass sich knapp 30 % der befragten weißen Frauen von Ärzt*innen nicht ernst genommen fühlen. Laut den Autor*innen der Studie bestehe bei medizinischem Personal und Ärzt*innen in Deutschland eine gewisse Tendenz zu der Annahme, dass alle außer weißen Männern ihre Schmerzen übertreiben würden. Im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin 2.0 zur Ausbildung deutscher Ärzt*innen hat die Bundesvertretung der Medizinstudierenden zahlreiche, vor allem rassistische, Stereotype gefunden. Außerdem gibt es nur wenige Lehrmaterialien, auf denen beispielsweise klassische Kinderkrankheiten auf dunkler Haut zu sehen sind.



Sonntag, 25.08.2024


Sommerhitze erhöht Unfallrisiko


Bei Hitzestress können sich Autofahrer schlechter konzentrieren, reagieren langsamer und machen mehr Fahrfehler. Häufig schläft man schlechter und der Stressfaktor erhöht sich. Es ist wichtig Körpersignale ernst zu nehmen, um Unfälle zu vermeiden. Stress, Müdigkeit und zu viele Aktivitäten an einem einzelnen Tag sind zu vermeiden. Bei Hitze sollte man außerdem genug trinken und nicht zu lange in der Sonne liegen, bevor man sich ans Steuer setzt. Anschnallen und die Vermeidung von Alkohol sind ebenfalls wichtig, um das Risiko eines Unfalls zu vermindern. Man sollte versuchen im Schatten zu parken und bei längeren Fahrten mehrere Pausen einlegen. Das Fahren mit Flipflops oder nackten Füßen birgt ein erhöhtes Unfallrisiko, weil der Fuß so leichter vom Pedal rutschen kann als mit fester Sohle. Wenn der Fahrer nicht die volle Bremsleistung aktivieren kann, verlängert sich der Bremsweg möglicherweise entscheidend.



Freitag, 23.08.2024


Alzheimer-Medikament Leqembi in Großbritannien zugelassen


Die britische Arzneimittelaufsicht hat das Alzheimer-Medikament Leqembi zugelassen. Es sei das erste Mittel gegen die Alzheimer-Krankheit, dessen Einsatz in Großbritannien zugelassen sei und das eine nachgewiesene Wirkung zeige, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Es könne die Demenzerkrankung zwar weder heilen noch stoppen, aber es kann ihr Fortschreiten in einem frühen Stadium verlangsamen. Das Medikament wird trotzdem nicht über das staatliche Gesundheitssystem ausgegeben, das das Medikament „zu teuer“ ist und „der Nutzen zu gering, um die erheblichen Kosten zu rechtfertigen“. Aufgrund starker Nebenwirkungen müssen Menschen, die mit Leqembi behandelt werden, regelmäßig Kernspinkontrollen machen. Die Europäische Arzneimittelagentur Ema lehnte die Zulassung des Medikaments ab, da das Medikament zwar wirksam sei, aber die beobachteten Effekte das Risiko schlimmer Nebenwirkungen wie beispielsweise einer lebensbedrohlichen Hirnblutung nicht ausgleiche.



Donnerstag, 22.08.2024


Zahl der Hitzetoten in Europa könnte sich bis 2100 verdreifachen


Besonders Länder wie Italien, Griechenland und Spanien sind betroffen, heiß es in einer Studie, die in der Lancet Public Health veröffentlicht wurde. In dem derzeit wahrscheinlichsten Szenario von einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um rund drei Grad würde es dann trotz des Rückgangs an Kältetoten eine höhere Sterblichkeit durch extreme Temperaturen geben. Zwischen 1991 und 2020 sei die Zahl der kältebedingten Todesfälle in Osteuropa 2,5 mal höher als in Westeuropa gewesen, während hitzebedingte Todesfälle in Südeuropa sechsmal höher lagen als in Nordeuropa.



Mittwoch, 21.08.2024


Fast 1.400 neue Mpox-Fälle innerhalb einer Woche in Afrika


Die afrikanische Gesundheitsbehörde hat innerhalb einer Woche knapp 1.400 neue Fälle der Krankheit Mpox verzeichnet. Seit Jahresbeginn wurden fast 17.800 Fälle gemeldet, 541 Patienten sind an der Krankheit gestorben. Mpox wird zunehmend zu einem bedeutenden Thema im Ostkongo, wo Hunderttausende Menschen als Binnenflüchtlinge zusammenleben und Hygienemaßnahmen kaum umsetzbar sind. Das kongolesische Gesundheitsministerium erwartet in der kommenden Woche eine erste Lieferung von Impfstoffen aus den USA. Zu den Herausforderungen im Umgang mit der Krankheit zählt die niedrige Impfquote.



Montag, 19.08.2024


WHO ruft Notlage wegen Ausbreitung des Mpox-Virus aus - Schweden meldet ersten Fall außerhalb Afrikas


In der Region Stockholm wurde ein erster Fall der neuen Mpox-Variante festgestellt. Die erkrankte Person soll zuvor in Afrika gewesen sein. Die WHO hatte wegen der Ausbreitung die höchste Warnstufe ausgerufen. Dies soll die Regierungen aufrütteln, ihre Überwachung zu verstärken, nach Ausbrüchen Ausschau zu halten und sich auf eine mögliche Ausbreitung vorzubereiten. Von Juli 2022 bis Mai 2023 bestand bereits eine von der WHO ausgerufene Mpox-Notlage. Damals gab es Fälle in zahlreichen Ländern, auch in Deutschland. Die neue Variante, die sich seit September 2023 in der Republik Kongo entwickelt hat, könnte nach Angaben der WHO gefährlicher sein als vorherige Varianten. Sie verbreitet sich von Mensch zu Mensch, auch ohne Sexualkontakte, löst schwerere Symptome aus als andere Varianten und kann für Kinder lebensgefährlich sein



Samstag, 17.08.2024


Beginnt ein neues Kapitel der Medizingeschichte?


An der Berliner Charité wird eine neuartige Zelltherapie gegen Autoimmunerkrankungen erprobt. Bisher ist noch kaum verstanden, warum das Immunsystem der betroffenen Menschen bestimmte körpereigene Organe, Gewebe oder Zellen angreift. Wenn sich die ersten Erfolge der neuen Therapie bestätigen, könnten Leiden wie Rheuma oder Multiple Sklerose heilbar werden. Bei der Zelltherapie werden lebendige Zellen im Körper ausgesetzt. Sie sollen sich dort vermehren und die autoaggressiven Irrläufer des Immunsystems gezielt jagen. Eine solche Zelltherapie ist allerdings riskant und kann im schlimmsten Fall den Tod des Patienten bedeuten. Noch ist es zu früh für ein Urteil, aber nach den bisherigen Therapieversuchen ging es den Patienten deutlich besser und es soll Hinweise darauf geben, dass echte Heilung möglich ist.



Donnerstag, 15.08.2024


Sorge wegen Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika


Eine neue Variante des Mpox-Virus breitet sich in Afrika aus. Mittlerweile wurden mehr als 15.000 Fälle in 16 afrikanischen Ländern festgestellt, 461 Menschen starben. Die Variante trifft besonders junge Menschen, bei 60 Prozent der Fälle handelt es sich um Kinder unter 15 Jahren, bei mehr als 70 Prozent um Jugendliche unter 18. Ein Notfallausschuss aus unabhängigen Experten aus der ganzen Welt soll nun prüfen, ob der Ausbruch eine gesundheitliche Notlage von internationalem Interesse darstellt. Das Virus wird von Wildtieren auf Menschen übertragen, die es wiederum durch engen Körperkontakt auf andere Menschen übertragen können.



Sonntag, 11.08.2024


Reisemedizin: Oropouche-Virus breitet sich in Lateinamerika aus


Inmitten der schwersten Dengue-Epidemie seiner Geschichte breitet sich in Brasilien nun auch das Oropouche-Virus aus. Und nicht nur dort, sondern auch in Bolivien, Kolumbien, Kuba und Peru sind Ausbrüche zu verzeichnen. Das Virus wird in Lateinamerika von der Mückenart Colocoides paraensis übertragen, die es außerhalb Südamerikas nicht gibt. Aber auch andere Arten können das Virus übertragen. Die Symptome ähneln denen bei Dengue-oder Chikunguya-Fieber: Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit und Durchfall. In seltenen Fällen kommt es zu schweren Verläufen. Eine spezifische Behandlung gibt es bisher nicht. Faktoren wie Klimawandel, Abholzung und Verstädterung haben die Ausbreitung der Krankheit auf Gebiete begünstigt, in denen zuvor keine Fälle gemeldet wurden. Es gibt laut RKI erste Hinweise darauf, dass das Virus Fehlbildungen bei Ungeborenen verursachen kann - ähnlich wie das Zika-Virus. Das RKI riet bereits, Schwangere sollten unter Umständen auf Reisen in aktuelle Oropouche-Ausbruchsgebiete verzichten. In Europa wurden bisher nur Infektionen bei Reiserückkehrern aus Kuba oder Brasilien bekannt. Experten halten eine Weiterverbreitung des Oropouche-Virus in Deutschland durch einheimische Stechmücken derzeit für unwahrscheinlich.



Donnerstag, 08.08.2024


Spät-ins-Bett-Geher schneiden in Kognitionstests besser ab


Menschen, die sich als Eulen oder Nachtschwärmer verstehen, schneiden in Kognitionstests tendenziell besser ab als Früh-ins-Bett-Geher. Das ist das Ergebnis einer großen Studie aus Großbritannien. Getestet wurden etwa das Gedächtnis, das logische Denken und die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung. Die Ergebnisse würden aber nicht bedeuten, dass alle Morgenmenschen schlechtere kognitive Leistungen aufweisen, sondern spiegelten lediglich einen Trend wider. Auch zerstreuten die Forscher die Hoffnung, dass sich Lerchen zu Eulen umprogrammieren könnten. Außerdem entscheide nicht nur der bevorzugte Schlarhythmus über die Hirnfitness, sondern auch die Schlafdauer. Sieben bis neun Stunden seien optimal. Kritiker warnen vor falschen Rückschlüssen. So wurde nicht einkalkuliert, ob unterschiedliche Bildungsabschlusse in den Gruppen existierten oder zu welcher Tageszeit die Kognitionstests stattgefunden haben.



Dienstag, 06.08.2024


Keine Homöopathie-Weiterbildungen mehr für Ärzte in Baden-Württemberg


Nach einer zweijährigen Debatte hat die Landesärztekammer nun entschieden die Weiterbildung Homöopathie für Ärzte zu streichen. Zusatzweiterbildungen seien spezielle Qualifikationen und stellten generell keine Voraussetzung für Diagnostik und Therapie dar. Die Behandlung von Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg mit homöopathischen Methoden und Mitteln werde durch diesen Schritt weder eingeschränkt noch verboten. Mediziner, die die Weiterbildung bereits absolviert haben oder momentan noch dabei sind, wären von der Änderung nicht betroffen. Die Homöopathie ist für viele Menschen ein wichtiger Teil ihrer Gesundheitsvorsorge. Bei der Herstellung der homöopathischen Arzneien werden die Substanzen so stark verdünnt, bis die Präparate keinen Wirkstoff mehr enthalten. Es gebe bislang keine wissenschaftlichen Nachweise dafür, dass Homöopathie wirke, so die Kammer in der Verhältnismäßigekeitsprüfung.



Montag, 29.07.2024


Gefährliche Atemwegserkrankung: Krankenkassen sollen RSV-Schutz für alle Babys bezahlen


Eine RSV-Infektion ist bei Säuglingen und Kindern die häufigste Ursache von Erkrankungen der unteren Atemwege. In der Folge sind Bronchitis und Lungenentzündung möglich. Bei schwerem Verlauf kann eine künstliche Beatmung nötig sein. Bisher übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Immunisierung nur für Risikokinder. Künftig  soll der Schutz für Neugeborene und Säuglinge auf Kassenkosten möglich sein. Hintergrund ist eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission aus dem Juni dieses Jahres. Mit dem umfassenden Anspruch für gesetzlich Versicherte sollen schwere Krankheitsverläufe, Behandlungen auf der Intensivstation oder auch Todesfälle bei Neugeborenen und Säuglingen verhindert werden. Zugleich sollen Engpässe und Überlastungen in Kinderarztpraxen und Kliniken vermieden werden, die es zuletzt bei RSV-Wellen gegeben hatte.



Freitag 26.07.2024


Wie gefährlich ist Cannabis?


Bei schätzungsweise 1 % der Erwachsenen bis 65 Jahre in Deutschland (ca. 500.000) liegt eine cannabisbezogene Störung oder Abhängigkeit vor. Dagegen gibt es hierzulande 1,6 Mio. Alkoholabhängige und ca. weitere 1,4 Mio Personen mit schädlichem Alkoholgebrauch. Laut einer Übersichtsarbeit im Deutschen Ärzteblatt  liegt das Abhängigkeitsrisiko von Cannabis (6,2 %) unter dem von Alkohol (11,2 %) oder Nikotin (36,0 %). Bei keinem der 1581 erfassten Drogentoten in Deutschland 2020 wurde der Konsum von pflanzlichem Cannabis als Ursache erfasst. Im selben Zeitraum starben etwa 74.000 Personen an den Folgen von Alkoholkonsum und etwa 75.000 an durch Zigarettenrauch verursachten Erkrankungen. Die bisherige Illegalität von Cannabis führt dazu, dass insgesamt nur unzureichende Daten zu den Folgen von Langzeitkonsum verfügbar sind. Es gibt aber Hinweise darauf, dass ein früher häufiger Konsum von Cannabis bereits im Jugendalter mit einem erhöhten Risiko für anhaltende cannabisbezogene Störungen einhergeht. So kann es zu einem geringeren Bildungserfolg, vermutlich reversiblen kognitiven Defiziten sowie psychischen Störungen kommen. Insbesondere bei starkem regelmäßigem Konsum ist das Risiko für Psychosen und Schizophrenie 2- bis 4-fach erhöht. Für andere psychische Erkrankungen ist die Studienlage weniger eindeutig. In den Staaten, in denen Cannabis bereits legalisiert wurde, konnte bisher allerdings keine signifikante Zunahme assoziierter Psychosefälle nachgewiesen werden. Das Risiko einer Substanz-assoziierten Psychose bei Alkoholabhängigen ist klar belegt und deutlich höher. Cannabis ist jedoch keinesfalls harmlos, folgende Faktoren erhöhen das Risiko für eine Abhängigkeit und bestimmte psychische Erkrankungen: Konsum in jungem Alter, häufiger Konsum, Konsum mit anderen Suchtmitteln (insbesondere Tabak), eine psychische Erkrankung vor Beginn des Cannabiskonsums sowie männliches Geschlecht. Das Hauptproblem bei der derzeitigen aufgeheizten öffentlichen Debatte ist dennoch nicht die Legalisierung von Cannabis, sondern die Verharmlosung von Alkohol. Dieser ist so in unserer Kultur verankert, dass er von Vielen nicht als gefährliche Droge wahrgenommen wird. Immer noch argumentieren viele Gegner*innen der Cannabis-Legalisierung mit der längst widerlegten These von Cannabis als „Einstiegsdroge“ in den Konsum harter Drogen. Alkohol- und Tabakkonsum stehen am Anfang fast jeder Drogenkarriere, dennoch würde niemand diese beiden Drogen als „Einstiegsdrogen“ bezeichnen. Außerdem wird befürchtet, dass die zukünftig legalen Mengen von 25–50 g Cannabis zu hoch für den Eigengebrauch seien und zum Drogenhandel herausfordern. Ein gut gefüllter Weinkeller wird dagegen allgemein als Ausdruck höchster Kultiviertheit angesehen.



Mittwoch, 17.07.2024


Diabetes- und Abnehmmedikament Semaglutid könnte Risiko für Augenerkrankung erhöhen


Das Diabetes- und Abnehmmedikament Semaglutid (bekannt unter den Handelsnamen Ozempic und Wegovy) kann mit einem erhöhten Risiko für eine Augenerkrankung einhergehen: der nicht-arteriitischen anterioren ischämischen Optikusneuropathie (NAION). Diese kann zum Verlust der Sehkraft führen. Dies berichtet ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift Jama Ophthalmology. Ob das Medikament tatsächlich dafür verantwortlich ist, muss erst noch weiter erforscht werden.




Sonntag, 14.07.2024


Tiere, die keiner mag: Bettwanzen


Bettwanzen können ein unerwünschtes Urlaubsmitbringsel sein oder auf Gebrauchtwaren in die Wohnung eingeschleppt werden. Deshalb ist eine gewisse Vorsicht zu empfehlen. Sind Bettwanzen erst einmal im eigenen Zuhause, ist es äußerst schwierig, sie wieder loszuwerden. Eine kurze „Wanzensuche“ ist ratsam: Winzige schwarze punktförmige Kotspuren an Bett und Matratze, an Lichtschaltern oder Nachttischen können schnell entdeckt werden, Gepäck sollte nach der Rückkehr in der Badewanne geöffnet werden, Gebrauchtwaren und Flohmarktkäufe sollten vor dem Kauf gründlich angesehen werden. Kleinere Gegenstände, wie Bücher, können in fest geschlossenen Tüten im Gefrierfach bei –18 Grad für drei Tage aufbewahrt werden. Dadurch sterben die Wanzen ab. Bei der Sanierung eines Bettwanzenbefalls sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma hinzugezogen werden. Von einer Sanierung in Eigenregie mit im Internet frei verfügbaren Produkten rät das Umweltbundesamt  ab. Für die Entwesung können entweder Insektizide oder Wärme verwendet werden. Weil Wanzen in Verstecken überleben können und ihre Eier sehr widerstandsfähig sind, muss die Behandlung mehrmals durchgeführt werden. Sind bei einer Kontrolle nach zwei Wochen immer noch Wanzen nachweisbar, wird die Behandlung wiederholt. Sie wird erst beendet, wenn nach zwei Wochen keine Wanzen mehr nachweisbar sind. Bettwanzen sind zwar unappetitlich und verursachen bei vielen Betroffenen stark juckende Hauteffloreszenzen, aber  sie übertragen keine Krankheitserreger und sind kein Zeichen mangelnder Hygiene



Freitag, 12.07.2024


Rasanter Anstieg von Pertussis-Fällen in Deutschland


Bundesweit gibt es einen deutlichen Anstieg an Keuchhusten-Infektionen im Vergleich zum Vorjahr. Keuchhusten ist hochansteckend: ein einziger Fall führt in Europa zu 5 Neuinfektionen. Da die anfänglichen Symptome an eine Erkältung erinnern, wird Pertussis oft unterschätzt und nicht oder zu spät diagnostiziert. Gefährdet sind besonders Säuglinge, die noch keinen eigenen Impfschutz haben, sowie ältere Erwachsene, bei denen das Immunsystem nachlässt. Auch Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen wie COPD oder Asthma gehören zur Risikogruppen. Umso wichtiger ist es, dass gerade bei Schwangeren, älteren Menschen und Menschen mit Grunderkrankungen der Impfstatus überprüft wird und sichergestellt wird, dass sie vor einer Keuchhusten-Infektion geschützt sind. 



Donnerstag, 04.07.2024


Reisemedizin: Pertussis - Norovirus - Dengue - Cholera


Pertussis in Deutschland: Seit Beginn dieses Jahres wurden rund 6.590 Keuchhusten-Fälle gemeldet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es etwa 1.760. Besonders betroffen sind Baden-Württemberg und Bayern. Impfschutz beachten


Norovirus in Italien: Ende Juni dieses Jahres sind am Ostufer des Gardasees mehr als 200 Bewohner an einer Infektion mit dem Norovirus erkrankt. Kontaminiertes Leitungswasser könnte eine Ursache sein. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sorgfältig, sowie örtliche Hinweise beachten.


Dengue-Fieber: In Puerto Rico, Kap Verde und den Malediven sind die Neuinfektionen stark gestiegen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.


Choleraausbruch auf den Komoren: Die Behörden haben Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sorgfältig beachten, ggf. eine Impfung erwägen.



Freitag, 28.06.2024


Herz-K.O beim Sport: War‘s das Koffein?


Energydrinks sind bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt. Doch nicht nur wegen des hohen Zuckeranteils stehen sie immer wieder in der Kritik. Sie enthalten neben Zucker größere Mengen Koffein, häufig Guarana und Taurin. Diese drei Substanzen stehen im Verdacht, das Auftreten von Herzrhythmusstörungen zu fördern. Eine aktuelle Studie aus der Mayo Clinic in Minnesota hat die Daten von 5.000 Patienten analysiert, die in den Jahren 2000 bis 2023 wegen Herzrhythmusstörungen in Behandlung waren. Bei 144 Patienten ging aus den Krankenakten hervor, dass sie einen plötzlichen Herzstillstand überlebt hatten. Bei 5 % (7 Patienten) wurde dokumentiert, dass sie in zeitlicher Nähe zum Herzstillstand Energydrinks konsumiert hatten. Bei vier der sieben Patienten fand der Konsum von Energydrinks in Verbindung mit einer sportlichen Betätigung statt. Alle betroffenen Patienten, die nach einem Herzstillstand den Konsum von Energydrinks einstellten, blieben seitdem ereignisfrei. Größere Studien sind notwendig, um das Risiko genauer zu quantifizieren.



Mittwoch, 19.06.2024


Bisher stärkster FSME-Saisonstart in Bayern


In diesem Jahr verzeichnete Bayern bisher so viele Frühsommer-Meningoenzephalitis-Fälle wie noch nie seit der Einführung der Meldepflicht 2001. Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) gab an, dass bis zum 3. Juni im ganzen Land 37 FSME-Fälle gemeldet wurden – 48 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Deshalb rief Gerlach die Bevölkerung zum Impfen auf. Denn es sind nur ca. 20 % der Erwachsenen in Bayern geimpft, obwohl 94 der 96 bayrischen Landkreise oder kreisfreien Städte als Risikogebiet gelten. Auch allen Menschen, die aus privaten oder beruflichen Gründen nach Bayern reisen, wird eine FSME-Schutzimpfung empfohlen. Auch die Lyme-Borreliose-Fälle sind dieses Jahr angestiegen. Bis zum 3. Juni wurden in Bayern 662 Fälle registriert, was 51 mehr sind als im Vergleichszeitraum vom Vorjahr.



Donnerstag 13.06.2024


Mehr Klimaschutz: Neue Leitlinie zu Inhalativa


Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin haben gemeinsam eine Leitlinie zum klimabewussten Einsatz von Inhalativa veröffentlicht. Der Anteil, den das Gesundheitswesen zu den CO2-Emissionen beiträgt, liegt hierzulande bei 5,2 Prozent. Im primärärztlichen Bereich trägt vor allem die Verordnung von Medikamenten dazu bei. Dabei sind vor allem die inhalativen Arzneimittel (Dosieraerosole) zu nennen, die in erster Linie für die Therapie von Asthma und chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt werden. Hier ließe sich der Leitlinie zufolge durch einen Wechsel von Dosieraerosolen zu Pulverinhalatoren der CO2-Fußabdruck im Gesundheitswesen deutlich reduzieren. Die Wirksamkeit sei vergleichbar. Pulverinhalatoren benötigten keine Treibmittel, etwa Flurane, die starke Treibhausgase seien, wie die Dosieraerosole. Die Autorinnen und Autoren verweisen auch darauf, dass eine leitliniengerechte Therapie den Verbrauch klimaschädigender Inhalativa senken.



Mittwoch 05.06.2024


Reisemedizin: Hitzewelle - Dengue - Masern - Cholera


Dengue in der Dominikanisch Republik, Sudan, Guyana und Mauritius
: Die Fallzahlen haben sich 2022 gegenüber dem Vorjahr etwa verdreifacht. Mückenschutz vor überwiegend tagaktiven Steckmücken beachten. Seit Februar 2023 ist eine Impfung verfügbar.


Darminfektion in Kenia: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist weiterhin zu rechnen. Ausgehend von einer Hochzeitsfeier sind seit Oktober 2022 in 26 Countys ca. 12.500 Menschen erkrankt und 202 verstorben. Betroffen ist auch die Hauptstadt Nairobi. Starke Regenfälle im April dieses Jahres haben zu Überschwemmungen geführt. In den betroffenen Gebieten am Tana-Fluss (SO) wurden Anfang Mai etwa 50 Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, je nach Reiseroute kann auch eine Impfung sinnvoll sein.


Hitzewelle in Vietnam: Weite Teile des Landes sind von einer Hitzewelle mit Temperaturen über 40 °C betroffen. Anfang Mai wurde in der Provinz Thanh Hoa mit 44,1 °C ein neuer Höchstwert gemessen. Vorsicht ist vor allem für unangepasste Reisende in höherem Alter, mit Übergewicht sowie mit Vorerkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf) geboten. Reisende sollten die Medienberichte aufmerksam verfolgen und örtliche Warnhinweise beachten


Masern in Großbritannien:  Seit Oktober letzten Jahres sind in Mittelengland (West Midland) die Fallzahlen stark gestiegen, Birmingham ist besonders betroffen. Auch in London haben die Fallzahlen zugenommen, bisher wurden etwa 270 Erkrankungen gemeldet. Vor dem Aufenthalt im Ausland sollte immer der Standardimpfschutz überprüft und ggf. ergänzt werden.



Donnerstag, 30.05.2024


Warnung vor Antibiotika-Resistenzen


Die zunehmende Resistenz von Erregern ist laut Experten besorgniserregend. Jetzt hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Liste der gefährlichsten Bakterien, gegen die Mittel oft versagen, aktualisiert. Sie rief dazu auf, dringend mehr in die Entwicklung neuer Antibiotika zu investieren, um die weitere Ausbreitung antimikrobieller Resistenz (AMR) zu stoppen. Die AMR trägt weltweit zu rund fünf Millionen Todesfällen im Jahr bei. Besonders gefährlich sind Erreger, die sich in Krankenhäusern ausbreiten. Von AMR spricht man, wenn Mikroorganismen nicht wie vorgesehen durch einen antimikrobiell wirkenden Stoff abgetötet werden. Bei jedem Einsatz von Antibiotika können resistente Bakterien überleben und sich weiter ausbreiten. Resistenzen entstehen somit vor allem da, wo häufig Antibiotika eingesetzt werden. An erster Stelle der Prioritätenliste stand 2017 das Bakterium Acinetobacter baumannii , dieses ist nun auf Rang drei. Es gefährdet im Kran­ken­haus vor allem abwehr­ge­schwächte Patienten. Neben Lungen­ent­zün­dun­gen kann es Wund- und Weich­teil­infek­ti­o­nen, Harn­wegsinfekte, Sep­sis und Menin­gitis her­vor­rufen. Als besonders beachtenswert gilt laut der aktuellen Liste Klebsiella pneumoniae, ein Stäbchenbakterium, das unter anderem Pneumonien auslösen kann. Ebenso höchste Priorität für die Forschung haben bestimmte Enterobakterien, die ebenfalls oft in Krankenhäusern auftauchen und ähnliche Infektionen auslösen können. Neu in der höchsten Kategorie ist Mycobacterium tuberculosis, der Haupterreger der Tuberkulose. Zwar seien seit 2017 neun neue Antibiotika auf den Markt gekommen, es handele sich aber oft um Abwandlungen existierender Medikamente, gegen die Bakterien schnell wieder resistent werden. Wenige seien zudem effektiv gegen multiresistente Keime. Solche Erreger sind gegen verschiedene Antibiotika unempfindlich. Das Dilemma sei, dass Produkte gegen multiresistente Bakterien nur als letztes Mittel eingesetzt würden, deshalb sei der Markt relativ klein und der Anreiz für Pharmafirmen gering, sie zu entwickeln. Zweites Problem sei der Preis neuer Medikamente. Sie stünden in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen oft nicht zur Verfügung. Dort sei das Resistenzproblem aber besonders groß.



Samstag, 25.05.2024


Fälle von Ringelröteln häufen sich - Gefahr für Schwangere


Deutschland und andere EU-Statten melden einen Anstieg der Ringelrötelfälle seit Anfang des Jahres, obwohl die Infektionen normalerweise gehäuft im Frühjahr und Frühsommer auftreten. Infolge der sehr hohen Inzidenz würden vermehrt infektionsbedingte Komplikationen in der Schwangerschaft wie Fehlgeburten und Flüssigkeitsansammlungen gemeldet. Die Komplikationen treten am häufigsten bei Infektionen vor der abgeschlossenen 20. Woche auf. Ringelröteln sind sehr ansteckend. Zur Ansteckung kommt es durch erregerhaltige Tröpfchen, die durch Husten, Niesen oder verunreinigte Hände verteilt werden. Auch über Schmierinfektionen - gegebenenfalls sogar über Türklinken - können sich die Viren verbreiten. Bei den meisten Erwachsenen und Kindern zeigen sich Grippesymptome wie leichtes Fieber mit einer Schwellung der Lymphknoten. Nicht immer entwickelt sich der typische Hautausschlag. Ansteckungsgefahr besteht für Menschen, die noch nicht an Ringelröteln erkrankt sind. Wer die Infektion überstanden hat, ist ein Leben lang geschützt und erkrankt nicht noch einmal. Schwangere stecken sich nach Auskunft von Enders am häufigsten bei Kindern an, meist im eigenen Haushalt oder durch berufliche Exposition. Schwangere Frauen geben die Ringelröteln-Erreger an ihr ungeborenes Kind weiter, auch wenn die Infektion unbemerkt verläuft. Die Viren gelangen über die Plazenta in den Blutkreislauf des Kindes und befallen blutbildende Zellen - die Folge kann eine Blutarmut beim ungeborenen Kind sein. Im schlimmsten Fall droht eine Fehl- oder Frühgeburt. Wer als Schwangere wissen wolle, ob sie in der Vergangenheit schon mal an Ringelröteln erkrankt und möglicherweise immun sei, kann sich testen lassen - etwa wenn Kontakt mit einer infizierten Person bestanden habe. Bei diesem Test werde nach Antikörpern gegen die Paroviren B19 und gegebenenfalls nach Virus-Erbgut im Blut geschaut. Bei einer Ringelröteln-Infektion der Mutter geht man davon aus, dass sich etwa zehn Prozent der Ungeborenen infizieren. Bei Schwangeren, die sich in der ersten Hälfe der Schwangerschaft angesteckt haben, sollte abgeklärt werden, ob die Infektion eine kindliche Blutarmut verursacht. Im Falle einer Blutarmut benötigt das Ungeborene eine Blutkonserve, die von außen über die Nabelschnur verabreicht werden kann. Angesichts des geringen Durchmessers der Nabelschnur ist diese Therapie herausfordernd und eigentlich erst ab der 16. Schwangerschaftswoche möglich. In den ersten Schwangerschaftswochen gibt es keine Möglichkeit, eine Infektion beziehungsweise die Blutarmut des Embryos nachzuweisen. In manchen Fällen könne im Ersttrimester-Screening in der zwölften oder dreizehnten Schwangerschaftswoche eine Blutarmut erkannt werden, für eine Bluttransfusion ist es aber dennoch zu früh. Eine Infektion im letzten Drittel der Schwangerschaft stellt für Ungeborene in der Regel keine lebensbedrohliche Gefahr dar. Die außergewöhlich starke Aktivität läßt sich unter anderem dadurch erklären, dass die Fallzahlen aufgrund von Lockdowns und Hygienemaßnahmen sehr niedrig waren und dem Virus nun eine deutlich höhere Zahl empfänglicher Wirte zur Verfügung steht. Mehr Infektionen bei Kindern bedeutet automatisch mehr Infektionen bei Schwangeren. Von einer Mutation des Virus und damit verbundener schwerer verlaufender Infektionen wird nicht ausgegangen. Einen Anstieg der Zahl der Ringelröteln-Fälle meldete kürzlich auch die EU-Gesundheitsbehörde aus Dänemark, Irland, den Niederlanden, Norwegen und Frankreich. Zu den Risikogruppen für eine schwere Erkrankung gehören neben Schwangeren Personen mit Bluterkrankungen oder Immunschwäche.

 


Samstag, 18.05.2024


Neue Studie: Hohes Pertussis-Risiko bei chronischen Grunderkrankungen


Pertussis (Keuchhusten) ist keine Kinderkrankheit - das hat eine kürzlich veröffentlichte Studie bestätigt. Eine retrospektive Analyse zeigte, dass das Risiko für eine Pertussis-Infektion bei Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung stark erhöht (1,7 - fach) war. Dies traf besonders auf Personen mit respiratorischen Grunderkrankungen zu (bei Asthma um das 2,7- bzw. bei COPD um das 2,3 - fache), aber auch auf Menschen, die unter einer Depression (um das 2,0 fache) oder Rheuma (um das 1,9 - fache) litten. Bei 10,8 % der untersuchten Pertussis-Fälle traten schwere Komplikationen auf. Personen mit chronischen Grunderkrankungen waren häufiger betroffen als Menschen ohne Grunderkrankungen (13,4 % vs. 9,5 %). Hinzu kam, dass Menschen ab 60 Jahren ein um das 1,5 - fach höheres Risiko hatten, bei einer Pertussis-Erkrankung schwere Komplikationen zu entwickeln. Für Menschen mit Grunderkrankungen wie COPD oder Asthma ist eine Pertussis-Impfung empfehlenswert.



Montag, 13.05.2024


Beeinflusst das Mikrobiom unser Verhalten?


Darm, Zunge, Magen, Leber, Lunge, Haut - fast alle Bereiche des Körpers sind von einem spezifischen Netz aus Mikroorganismen besiedelt. Bereits 1997 konnte gezeigt werden, dass Patientinnen und Patienten mit Reizdarmsyndrom eine andere zentrale Schmerzverarbeitung haben als gesunde Personen und damit konnten Rückschlüsse auf die Interaktion zwischen Darm-Mikrobiom und Zentralnervensystem über die Darm-Hirn-Achse gezogen werden. Eine mögliche Ursache sind psychoaktive bakterielle Stoffwechselprodukte, sogenannte Psychobiotics, die höhere Funktionen wie Angst und Schmerzwahrnehmung modifizieren können. Diese Stoffe beeinflussen nicht nur das ZNS, sondern auch Immunzellen, Epithelzellen, Nerven, Muskeln und endokrine Zellen. Umgekehrt können Emotionen, wie Angst und Schmerz, über den Vagusnerv Einfluss auf das Mikrobiom nehmen. Aber auch viele weitere Faktoren beeinflussen das Mikrobiom. Inzwischen wird vermutet,  dass das Mikrobiom bei vielen Erkrankungen einen modulierenden Einfluss hat, u. a. bei Reizdarmsyndrom, Multipler Sklerose, Morbus Alzheimer und der Parkinson-Erkrankung. Deshalb sollte die Therapie bidirektionale Interaktion berücksichtigen. Für Patientinnen und Patienten mit Reizdarmsyndrom bedeutet das zum Beispiel, dass explizit nach Infektionen, Traumata und Stressbelastung gefragt werden sollte. Für ein gesundes Mikrobiom spricht, wenn eine Person keine gastrointestinalen Symptome aufweist, wenig infektanfällig ist und eine normale Verdauung hat (ohne große Blähungen, Durchfall, Verstopfung). Treten Symptome auf, könnte dagegen eine Dysbiose im Darm vorliegen. Laut Experten sind folgende Maßnahmen bei Verdacht auf Dysbiose obligat: Tests auf infektiöse Keime und der Ausschluss entzündlicher Prozesse, Anamnese der Stuhlkonsistenz- und frequenz, Anamnese weiterer Symptome (z.B. Blähungen, H2-Atemtest, Verstopfung). In der aktuellen S3-Leitlinie zum Reizdarmsyndrom bei Leitsymptom Schmerzen, Blähungen und Diarrhoe wird eine Low-FODMAP-Ernährung empfohlen. Dieses Ernährungskonzept helfe auch Personen mit bestimmten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Weizenunverträglichkeit. Die Diversität lasse sich durch vielfältiges und ausgewogenes Essen positiv beeinflussen. Neben pflanzlichen Ballaststoffen wirken sich besonders fermentierte Lebensmittel positiv auf das Mikrobiom aus, fördern die Diversität und wirken Entzündungen entgegen. Zu den fermentierten Lebensmitteln zählen u. a. Jogurt, Sauerkraut, Kefir, Kimchi, Tempeh und Kombucha. Das Gute ist, dass die meisten Störungen auf der Ebene des Mikrobioms reversibel sind. Instrumente, wie Probiotika, Ernährungsumstellungen usw. helfen, das Mikrobiom wieder ins Lot zu bringen.



Sonntag, 28.04.2024


In der neuen Martini-Klinik in Hamburg sind 2500 Prostata-Operationen pro Jahr möglich


Nach gut vierjähriger Bauzeit hat die Hamburger Martini-Klinik, ein privates Prostatakrebszentrum, ihr neues Gebäude übernommen. Die Fachklinik, die 2005 mit nur acht Betten gegründet worden war, wird künftig 100 Patienten stationär behandeln können. Das medizinische Personal in der Martini-Klinik erfüllt modernste medizinische und organisatorische Ansprüche. Statt strenger Hierarchien setzt die Klinik auf ein Faculty-Prinzip nach amerikanischem Vorbild, das alle zehn leitenden Ärzte neben Initiator Professor Hartwig Huland auf Augenhöhe bringt. Sie besprechen Fälle gemeinsam, entscheiden zusammen über Behandlungen, werten die Ergebnisse ihrer Operationen aus und lernen voneinander. Jeder von ihnen ist auf bestimmte Therapie- oder Forschungsbereiche fokussiert. Auch beim Honorar bleiben sie auf Augenhöhe: Neben einem normalen Oberarzt-Basisgehalt zahlt die Klinik Geld in einen Pool, der am Jahresende unter den Mitgliedern der Faculty verteilt wird. Geschäftsführer Dr. Detlef Loppow ist sicher, dass dieses Prinzip erheblich zum Erfolg der Martini-Klinik beigetragen hat. Kein Zentrum macht weltweit so viele Prostata-Eingriffe wie die Spezialklinik am UKE. Grundlage der Arbeit ist eine Datenbank, in der alle Qualitäts- und Behandlungsergebnisse gesammelt und ausgewertet werden. Wenn ein Operateur von den Ergebnissen der anderen nach oben oder unten abweicht, wird nach Ursachen geforscht und nachgebessert. Das funktioniere auch dann, wenn ein junger Arzt etwas besser macht als erfahrene Kollegen. Auf diese Weise lerne jeder von jedem. Das Faculty-Prinzip ist für Loppow nicht nur der Schlüssel für eine hohe Qualität, sondern auch für eine geringe Ärzte-Fluktuation. Die Gleichstellung verhindert, dass Chefarztstellen an anderen Kliniken attraktiver erscheinen. Die Zahlen, die er nach zehn Jahren Martini-Klinik vorlegt, sind auch wirtschaftlich beeindruckend. Der Umsatz der Spezialklinik kletterte im vergangenen Jahr auf 23 Millionen Euro, in diesem Jahr wird es erneut mehr.



Montag, 22.04.2024


Beginn der Zeckensaison: Worauf man beim Waldspaziergang achten sollte


Im Frühling und im Herbst ist die Zeckenaktivität am höchsten, aber aufgrund des Klimawandels sind die Parasiten mittlerweile fast ganzjährig aktiv. Auch in diesem Jahr rechnen die Forschenden wieder mit einem Anstieg. Wer nach einem Walsspziergang zeckenfrei bleiben möchte, sollte einige Regeln beachten: ratsam sind entsprechende Kleidung, wie geschlossene Schuhe, am besten helle Kleidung, damit Zecken sofort auffindbar sind und Insekten- oder Zeckenspray auf freien Hautstellen, dabei auf die Wirksamkeitsdauer achten. Die Spinnentiere lassen sich nicht von Bäumen fallen, sie springen auch nicht. Sie sitzen auf Grashalmen unter einem Meter und krallen sich dann an Mensch oder Tier fest. Bei einem Biss können Zecken zahlreiche Krankheitserreger übertragen, z.B. Borreliose oder FSME. Nach dem Waldspaziergang ist es wichtig, den Körper abzusuchen, da Zecken bewusst Areale im Körper aufsuchen, die nicht schnell gesehen werden, wie die Kniekehlen, die Leiste, hinter den Ohren oder die Kopfhaut. Hat man eine Zecke am Körper gefunden, sollte man sie schnellstmöglich mit einer Pinzette oder einer Zeckenkarte aus der Apotheke entfernen. Zum Arzt gehen sollte man, wenn grippeartige Symptome oder eine großflächige Hautreaktion auftreten. Auch vor neu eingewanderten Hyalomma-Zecken sollte man aufpassen. Sie können Viren des hämorragischen Krim-Kongo- Fiebers übertragen. Mit Zeckenspray und der richten Kleidung steht dem Waldspaziergang aber nichts im Weg.



Freitag, 19.04.2024


FSME-Risikogebiete weiten sich aus


Auf Basis der ans RKI übermittelten FSME-Erkrankungen kommen zwei neue FSME-Risikogebiete in Deutschland hinzu: In Brandenburg der Stadtkreis Frankfurt (Oder) und in Thüringen der Landkreis Altenburger Land. Diese grenzen an bereits bestehende Risikogebiete. Somit sind aktuell 180 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert. Ein Risiko für eine FSME-Infektion besteht in Deutschland weiterhin vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, Südostthüringen, Südhessen, Sachsen und Südostbrandenburg. Weitere einzelne Risikogebiete befinden sich auch in Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und in Sachsen- Anhalt. Keine Risikogebiete gibt es bisher in Mecklenburg- Vorpommern, Schleswig-Holstein, Berlin, Bremen und Hamburg. Auch außerhalb der Risikogebiete treten jedoch vereinzelt FSME-Erkrankungen auf, so dass bei entsprechender Symptomatik überall in Deutschland differentialdiagnostisch an FSME gedacht werden

sollte. Die STIKO empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind. Jedoch sind die Impfquoten

insbesondere bei Erwachsenen immer noch zu niedrig. Die überwiegende Mehrzahl (99 %) der in 2023 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft. Ein Großteil der FSME- Erkrankungen könnte durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten mit hoher FSME-Krankheitslast verhindert werden.



Donnerstag, 11.04.2024


Impfungen gegen Meningokokken: Frühestmöglicher Schutz ist wichtig


Um Kinder vor den Folgen von Meningokokken-Erkrankungen zu bewahren und Unsicherheiten bei ersten Symptomen wie Fieber gar nicht erst aufkommen zu lassen, können Babys und Kleinkinder schon frühzeitig durch unterschiedliche Impfungen geschützt werden. Meningokokken-Erkrankungen sind sehr selten, können jedoch durch verschiedene Gruppen von Meningokokken ausgelöst werden. Meningokokken B sind in Deutschland für die meisten Erkrankungen verantwortlich: Sie lösen etwa 62 % der Fälle aus. Meningokokken C sind für etwa 4 % der Fälle verantwortlich. Die Meningokokken-Gruppen AWCY sind zusammen für etwa 34 % der Erkrankungen verantwortlich. Zum Schutz vor diesen unterschiedlichen Meningokokken-Gruppen gibt es verschiedene Impfungen, die seit vielen Jahren in Deutschland genutzt werden. Bislang hatte die Ständige Impfkommission standardmäßig nur eine Impfung gegen Gruppe C empfohlen. Jetzt hat die STIKO ihre Impfempfehlung erweitert – für einen bestmöglichen Schutz werden ab sofort zwei Impfungen standardmäßig empfohlen: Meningokokken-B-Impfung und Meningokokken-C-Impfung. Beide Impfungen sollten frühestmöglich durchgeführt werden, denn Babys und Kleinkinder sind aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems besonders im Risiko. Zusätzlich möglich ist die Meningokokken-ACWY-Impfung, welche vor allem bei Reisen empfohlen wird.



Freitag, 05.04.2024


Stiko-Chef spricht sich für HPV-Impfung in Schulen aus


Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission hat sich für eine stärkere Rolle der Schulen ausgesprochen, um die Zahl der Impfungen gegen krebserregende HPV-Infektionen zu steigern. Die Verträglichkeit der Impfstoffe sei »hervorragend« und die Impfung selbst »hocheffektiv«. In anderen Ländern werde deutlich, dass »die besten Impfraten im Rahmen von Schulimpfungen erzielt« werden könnten, daher müssten auch hierzulande Impfungen in der Schule angeboten werden. Der Virologe hielte es außerdem für sinnvoll, in den Schulen mehr über die Entstehung von Tumoren und über die Wirksamkeit von Impfungen zu informieren. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts gehört die HPV-Infektion zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Humane Papillomviren (HPV) können Krebs verursachen, etwa Gebärmutterhalskrebs. Die Weltgesundheitsorganisation und die EU verfolgen das Ziel, bis 2030 eine Impfquote von mindestens 90 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen und eine deutliche Steigerung bei den 15-jährigen Jungen zu erreichen. Aktuell sind in Deutschland nur 54 Prozent der 15-jährigen Mädchen und 27 Prozent der gleichaltrigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft. 



Sonntag, 31.03.2024


Globaler Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss laut Expertengremium hochgefahren werden.


Seit 2021 häufen sich die Cholera-Fälle und die Zahl steigt weltweit so rasant, dass eine schwere Mangellage bei Impfstoffen droht. Länder beantragten im vergangenen Jahr doppelt so viele Impfdosen wie produziert wurden. Nach Angaben der WHO ist die südkoreanische Firma EuBiologics die Einzige, die zurzeit Impfstoff gegen Cholera herstellt. Die akute Darminfektion überträgt sich durch Lebensmittel und Wasser, die mit Fäkalien kontaminiert sind, die das Bakterium Vibrio cholerae enthalten. Zu Ausbrüchen kommt es, wenn die Hygieneverhältnisse schlecht sind. Das passiere oft nach Desastern oder in Konfliktregionen, wenn viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden. Am schwersten betroffen sind die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Haiti, Somalia, der Sudan, Syrien, Sambia und Simbabwe. Experten hatte angesichts der hohen Nachfrage nach dem Impfstoff bereits im Oktober 2022 die Empfehlung ausgegeben, eine statt wie bis dahin üblich zwei Impfdosen zu verwenden. Das schützt mehr Menschen, hält aber nicht so lange vor. Deshalb sei es dringend notwendig, mehr in Abwassersysteme und die Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu investieren, neue Impfstoffe möglichst schnell zu genehmigen und in ausreichendem Maß und zu bezahlbaren Preisen auf den Markt zu bringen.



Donnerstag, 28.03.2024


Tokio äußert sich zu tödlicher Infektionswelle


In Japan häufen sich die Fälle von Infektionen mit dem toxischen Schocksyndrom, kurz TSS. Die Erkrankung kann zum Organversagen führen - und endet in einem von drei Fällen tödlich. International schaut man besorgt auf die Entwicklung. Die Regierung in Tokio hat sich bemüht, Befürchtungen im In- und Ausland wegen einer deutlichen Zunahme von Fällen der lebensbedrohlichen Bakterieninfektion zu zerstreuen. Japan sei nicht das einzige Land, das von dem sogenannten toxischen Schocksyndrom (TSS) betroffen sei. Seit dem Ende der Corona-Pandemie habe die Zahl der Atemwegserkrankungen "in diversen Ländern zugenommen", so ein Regierungssprecher. In den Jahren 2022 und 2023 hatte es auch in Europa, Nordamerika und Australien gehäufte Infektionen mit Streptokokken vom Typ A gegeben, die das TSS auslösen können. Umgangssprachlich ist das Syndrom auch als "Tamponkrankheit" bekannt, da es in einem Großteil der Fälle im Zusammenhang mit der Benutzung von Tampons während der Menstruation auftritt. Übertragen wird der Erreger aber auch durch Tröpfchen. Das japanische Gesundheitsministerium hatte die Bevölkerung daher bereits im Januar aufgerufen, sich regelmäßig die Hände zu waschen, Abstand zu anderen Menschen zu halten und an stark besuchten öffentlichen Orten eine Maske zu tragen.



Mittwoch, 20.03.2024


Gelbfieber: Einmalige Impfung wohl ausreichend


Das Centrum für Reisemedizin (CMR) weist auf aktuelle Studienergebnisse hin, denen zufolge bei der Gelbfieber-Vakzine keine Auffrischimpfung nötig ist. Zu einem Booster nach frühestens 10 Jahren rät die STIKO seit 2022 - im Gegensatz zur WHO, die eine einmalige Impfung für ausreichnd hält. Für gesunde Erwachsene ergab die Studie nun eine sehr hohe Seroprotektionsrate von 94%. Dabei deckte diese einen Zeitraum von 10 - 60 Jahren ab. Das CMR spricht sich daher für eine einmalige Impfung aus. Neben dem Beratungsaufwand in der Praxis, der durch widersprüchliche Impfempfehlungen von STIKO und WHO gesteigert werde, betonte das CRM auch eine globale Verantwortung: In Anbetracht der Impfstoffknappheit in vielen Endemieländern stelle sich die Frage, ob eine Auffrischimpfung bei Reisenden der richtige Schritt in Richtung einer gerechten Impfstoffverteilung sei.




Montag, 18.03.2024


HPV: Frühzeitiges Impfen = bester Schutz


Für den besten Schutz vor HPV-bedingten Krebs ist es wichtig zu impfen, bevor eine Infektion mit HPV stattgefunden hat. Daher sollte die HPV-Impfung idealerweise vor Aufnahme erster sexueller Kontakte durchgeführt werden. 2021 hatten bundesweit nur 54% der 15-jährigen Mädchen und 27% der gleichaltrigen Jungen einen vollständigen Impfschutz. Die Impfung gegen HPV ist von der STIKO ab 9 Jahren empfohlen. Jedoch werden nach aktuellen Auswertungen der KV-Impfsurveillance 2/3 aller Mädchen in Deutschland erst im Alter von 12 bis 14 Jahren erstmalig geimpft. Nach aktuellen Befragungsdaten der RKI frequentieren 2/3 der 9-14-Jährigen kein bis zwei Mal pro Jahr eine pädiatrisch tätige Praxis. Führende internationale HPV-Expert:innen gehen nach vollständiger Impfung von einem jahrzehntelangen Schutz aus. Auffrischimpfungen sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht notwendig. Daher sollte jede Gelegenheit bereits ab dem Alter von 9 Jahren für das Angebot einer HPV-Impfung genutzt werden.



Mittwoch, 13.03.2024


Pregabalin und Gabapentin: Wie gefährlich sind die Schmerzmittel?


Laut einer im Januar 2024 veröffentlichen Statistik sind in England und Wales von 2018 bis 2022 mehr als 3000 Menschen an Gabapentinoiden gestorben. Die Medikamente werden vor allem ergänzend bei starken Ängsten, neuropathischen Schmerzen und Epilepsie eingesetzt. Im Gehirn modulieren sie die Freisetzung aktivierender Botenstoffe, weswegen Benommenheit und Schläfrigkeit als Nebenwirkungen auftreten können. In einem Fachartikel im British Journal of Clinical Pharmacology (2022) wurden die 3051 Todesfälle analysiert. In mehr als 92 Prozent hatten die Gestorbenen zusätzlich Opioide eingenommen. Ärzte hatten jedoch nur in einem Viertel der Fälle diese starken Schmerzmittel zusammen mit Pregabalin oder Gabapentin verordnet. Der nach dem Tod gemessene Blutspiegel der Gabapentinoide lag zudem bei fast allen Todesopfern im therapeutischen oder sogar im subtherapeutischen Bereich; war also keineswegs lebensgefährlich hoch. Lediglich in zwei der Fälle war die Medikamentenkonzentration im Blut so stark erhöht, dass die Mittel als alleinige Todesursache infrage kamen. Eine weitere Auffälligkeit bestand darin, dass die Medikamenteneinnahme überhaupt nur in etwas mehr als einem Drittel auf eine ärztliche Verordnung zurückging, die Mittel also in den sonstigen Fällen offenbar illegal beschafft worden waren. "Gabapentinoide allein führen sehr selten zum Tod", so das Fazit der Fachautoren. In Wechselwirkung mit Opioiden können sie jedoch zu fatalen Folgen führen, weshalb sich Ärzte und Patienten dieser Interaktion bewusst sein sollten. Das Office for National Statistics warnt in seinem letzten Jahresbericht davor, dass die Anzahl der Todesfälle durch den Missbrauch mehrerer Medikamente ("polydrug use") deutlich zugenommen habe. In Deutschland findet sich das 2004 zugelassene Pregabalin seit Jahren unter den Top 20 der umsatzstärksten Medikamente. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hat allerdings bereits 2011 im Deutschen Ärzteblatt davor gewarnt, dass die Substanz abhängig machen und missbräuchlich verwendet werden kann. Ähnliches wurde im selben Jahr von der schwedischen Arzneimittelbehörde berichtet. Im Jahr 2020 warnte die AkdÄ erneut, dass Pregabalin ein Abhängigkeitspotenzial besitzte. Zwar sind überwiegend suchtkranke Patienten betroffen (insbesondere bei Konsum von Opioiden), in seltenen Fällen wird kasuistisch aber auch über eine Abhängigkeit bei nicht anderweitig abhängigen Patienten berichtet. Die potenzielle Gefahr ist also bereits länger bekannt, sie sollte aber besonders in der Betreuung von Drogenabhängigen und Suchtkranken sowie zur Prävention stärker beachtet werden.



Sonntag, 10.03.2024


Mehr als eine halbe Milliarde Menschen mit Adipositas


Die Adipositas-Zahlen steigen immens. Einer Studie nach hat sich der Anteil der stark Übergewichtigen in der Bevölkerung seit 1990 mehr als verdoppelt, bei Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 19 Jahren sogar vervierfacht. In einigen wohlhabenden Ländern und bestimmten Bevölkerungs- und Altersgruppen erreiche die Zahl inzwischen ein Plateau oder sinke leicht, etwa bei Frauen in Spanien und Frankreich. In Deutschland lag der Anteil bei Frauen mit Adipositas nach dieser Studie 2022 bei 19 Prozent, was Platz 137 in der Länderliste entsprach. Nummer 1 auf der Liste ist Tonga mit 81 Prozent. Bei Männern lag der Anteil in Deutschland bei 23 Prozent (Platz 80). Hier ist der Inselstaat Amerikanisch-Samoa mit 70 Prozent adipöser Männer auf Listenplatz 1. Unter den Mädchen und Frauen bis 19 Jahren lag der Anteil in Deutschland bei sieben Prozent (119. Platz), bei Jungen und jungen Männern bei 10 Prozent (111. Platz). Adipositas kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und einige Krebsformen auslösen. Adipositas ist eine chronische Krankheit, die definiert ist als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Ob jemand betroffen ist, wird nach Gewicht und Größe berechnet, dem Body-Mass-Index (BMI). Ab einem BMI von 30 spricht man von "Adipositas Grad I". Adipositas könne durch gute Ernährung und Bewegung von Kindesbeinen an vorgebeugt werden, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf, die an der Studie beteiligt war. Regierungen sollten dafür sorgen, dass besonders salz-, fett- oder zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke nicht in der Nähe von Schulen verkauft werden und dass Reklame dafür, die sich an Kinder richtet, eingeschränkt wird. Sie sollten zudem Kampagnen über die Vorteile guter Ernährung und sportlicher Betätigung fahren. Die WHO räumte ein, dass gute Ernährung teuer sein kann.



Donnerstag 07.03.2024


Gericht bestätigt: Eltern müssen Gesundheitsamt Impfnachweis vorlegen


Gesundheitsämter dürfen für den Schulbesuch einen Nachweis über eine Masernimpfung fordern – und dabei auch mit einem Zwangsgeld drohen. Das hat das Oberverwaltungsgericht Berlin in mehreren Eilverfahren entschieden. Das Gericht wies damit die Beschwerden von Eltern schulpflichtiger Kinder gegen die vorherige Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin zurück. Die Bestimmungen seien „angesichts der hochansteckenden Viruskrankheit mit möglicherweise schwerwiegenden Komplikationen nicht offenkundig verfassungswidrig.“ Über die Impfung gegen Masern wird seit Jahren teils heftig gestritten. Laut Masernschutzgesetz, das seit März 2020 in Kraft ist, gilt: Eltern müssen nachweisen, dass ihre Kinder vor Eintritt in Kita oder Schule, den empfohlenen Impfschutz haben, oder per ärztlichem Attest belegen, dass die Erkrankung durchgemacht wurde.



Mittwoch 06.03.2024


Neue Ausbildungsstätte für internationale Pflegekräfte in Bayern


Die Schön Klinik München Harlaching kooperiert seit kurzem mit der Hamburger Amesol Akademie. Diese hat sich auf die Qualifizierung internationaler Fachkräfte aus dem Gesundheitssektor spezialisiert und nun in der Münchner Fachklinik für Orthopädie ihren bundesweit zweiten Standort eröffnet. Ende Februar haben die ersten rund 30 Schülerinnen und Schüler aus Tunesien, Marokko, der Türkei und dem Iran mit dem Unterricht begonnen. In ihren Heimatländern arbeiteten sie demnach zuvor in Pflegeberufen im OP-Bereich. Je nach Vorkenntnissen wird es wohl zwischen zwölf und 18 Monaten dauern, bis sie die Anerkennung als Operations- und Anästhesietechnische Assistentinnen und Assistenten (OTA/ATA) in Deutschland erhalten.



Samstag, 02.03.2024


Schmerzhafte Bisse: Forscher erwarten Zunahme von Kriebelmücken


Kriebelmücken sind nur zwei bis sechs Millimeter groß, doch ihre Bisse sind unangenehm. Laut Forschenden könnten sie in Zukunft in Deutschland deutlich häufiger vorkommen. Höhere Temperaturen könnten zu verkürzten Entwicklungszeiten, zu mehr Generationen pro Jahr und damit insgesamt zu einem häufigeren Auftreten führen. Die überwiegend schwarzen Insekten gehören anders als gewöhnliche Mücken zu den »Poolsaugern«: Weibliche Tiere raspeln ähnlich wie Zecken mit scharfen Mundwerkzeugen die Haut ihres Wirts auf. Dabei leiten sie gerinnungshemmende und betäubende Substanzen in die Wunde ein. Diese könnten bei Menschen schwerwiegende allergische Reaktionen auslösen. Sie sind zudem vektorkompetent, d.h. in der Lage, Infektionskrankheiten auslösende Erreger zu übertragen. Der bekannteste durch Kriebelmücken übertragene Erreger ist ein in Afrika heimischer Fadenwurm, der Flussblindheit auslösen kann. Nach Angaben der WHO haben infolge der Krankheit weltweit bereits mehr als 1,15 Millionen Menschen einen Sehverlust erlitten. Ob Kriebelmücken auch unter den Bedingungen in Europa Krankheitserreger übertragen können, wollen die Forschenden nun in weiteren Labortests klären. Etwa 98 Prozent der insgesamt 2000 Kriebelmücken-Arten ernährten sich von Blut. In Deutschland wurden bisher 57 Arten entdeckt. Forschende teilten die zwölf häufigsten heimischen Arten in drei biogeografische Gruppen: Arten, die an Gewässeroberläufen leben, über verschiedene Landschaften weitverbreitete Arten und Tieflandarten. Für die drei Gruppen sagen die Forschenden in ihrer aktuellen Studie unterschiedliche Entwicklungen voraus: Arten, die vor allem in Gewässeroberläufen leben, werden aufgrund steigender Temperaturen und zunehmender chemischer Belastung der Gewässer als potenziell gefährdet eingeschätzt. Tieflandarten hingegen seien toleranter gegenüber menschengemachten Veränderungen und könnten zunehmen. Sie zeichnen sich durch ein aggressives Beißverhalten gegenüber Säugetieren und Menschen aus und treten häufig in sehr großer Zahl auf.



Mittwoch 28.02.2024


Milder Winter: Zecken sind bereits aktiv


Für Zecken ist die milde Witterung der vergangenen Monate ideal gewesen, sie überstehen die kalten Monate immer besser und sind bereits sehr aktiv. Dadurch droht immer früher im Jahr die Gefahr von Infektionen. Zecken können gefährliche Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lymeborreliose übertragen können. In einigen Landesteilen ist die Infektionsgefahr schon jetzt recht hoch. Außerdem breiten sich Zecken, die FSME-Erreger in sich tragen, im Zuge der Klimaerwärmung in immer mehr Gebieten aus. War früher besonders Süddeutschland betroffen, gibt es mittlerweile auch im Norden und Osten das Jahr über zunehmend Infektionen. Ganz sicher kann man sich laut Experten sogar nirgendwo mehr in Deutschland sein. Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) können sich Menschen impfen lassen. Gegen Borreliose existiert jedoch noch kein Impfschutz. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Personen, die sich in FSME-Gebieten aufhalten oder dort wohnen, eine entsprechende Schutzimpfung gegen die Erkrankung. Da die Grundimmunisierung einen relativ langen Zeitraum in Anspruch nimmt, sollte rechtzeitig damit begonnen werden. Ein guter Schutz gegen Zecken hängt aber auch im eigenen Kleiderschrank: Schon das Tragen langärmeliger Hemden, langer Hosen und fester Schuhe kann Zecken abhalten.



Montag, 19.02.2024


Orthopoxviren: Wohl erster Mensch nach Infektion mit Alaskapocken-Virus gestorben


Erstmals entdeckt wurde das sogenannte Alaskavirus im Jahr 2015, seitdem registrierten die Behörden nur sechs weitere Fälle. Nun ist wohl zum ersten Mal ein Mensch nach einer Infektion mit den Alaskapocken-Virus gestorben. Es handelt sich um einen älteren Mann von der Kenai-Halbinsel in Alaska, der wegen einer Krebsbehandlung schon geschwächt war. Demnach sei der Mann im November ins Krankenhaus eingewiesen worden, nachdem sich eine Infektion auf seiner Haut ausgebreitet habe und er seinen rechten Arm schlechter bewegen konnte. Er sei Ende Januar verstorben. Das Alaskapocken-Virus gehört – wie etwa auch das Affenpockenvirus– zu den Orthopoxviren und kommt wohl vor allem in kleineren Säugetieren wie Wühlmäusen vor. Bislang ist das Virus nur aus Alaska bekannt. Wie weit es aber genau verbreitet ist und wie es sich genau überträgt, ist noch nicht erforscht. Alle zuvor bekannten Infektionen bei Menschen waren gut verlaufen. Auch wie sich der nun gestorbene Mann angesteckt haben könnte, war zunächst nicht klar. Möglicherweise habe er sich bei einer streunenden Katze infiziert.




Dienstag, 13.02.2024


Darmkrebs: Wie die richtige Ernährung schützen kann


Experten schätzen, dass 20 Prozent der Krebserkrankungen durch Ernährung beeinflusst werden, besonders durch Übergewicht und Fettleibigkeit. Dickdarmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Gerade bei Dickdarmkrebs macht die Ernährung besonders viel aus: Alkohol, verarbeitetes Fleisch und Wurst erhöhen das Risiko für Darmkrebs. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte die Menge an rotem Fleisch und Wurst in der Regel 300 Gramm pro Woche nicht übersteigen. Die gesünderen Alternativen sind Geflügel und Fisch. Ebenso steigert Adipositas die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken: ein BMI von über 31, beispielsweise bei einer Größe von 170 cm ein Körpergewicht von 87 Kg, steigert das Risiko für die Krebserkrankung um 34 Prozent. Besonders Bauchfett ist dabei nicht zu unterschätzen. Dieses spezielle Fettgewebe gibt Botenstoffe ab, die Entzündungsreaktionen auslösen: Dabei entstehen freie Radikale, die Schäden am Erbmaterial verursachen können. Daneben wird die Selbstkontrolle der Zellen gehemmt, was ebenfalls die Entstehung von Tumorzellen begünstigt. Tabak sollte gemieden und Alkohol nur in Maßen konsumiert werden. Forscher vermuten, dass die Abbauprodukte von Bier, Wein und Spirituosen die Zellvermehrung negativ beeinflussen und damit die Entstehung von Tumoren fördern.

Schützend vor Darmkrebs wirkt sich dagegen tägliche körperliche Aktivität aus. Sie schützt vor Übergewicht, stärkt das Immunsystem und senkt damit nachweislich das Darmkrebsrisiko.  Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt in diesem Sinne mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung wöchentlich. Im Optimalfall widmen man sich jeden Tag eine halbe Stunde lang einer für einen selbst anstrengenden Aktivität. Empfohlene Lebensmittel zur Prävention von Darmkrebs sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder Kichererbsen, ausreichend Ballaststoffe, Obst und Gemüse, vor allem Kohlsorten, einige Studien zeigen, dass ihre schwefelhaltigen Inhaltsstoffe besonders gut vor Krebs schützen. Obst und Gemüse fördern mit ihren sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen und Vitaminen die Darmgesundheit. Als Faustregel gilt: „Fünf am Tag“.

Aktuell sind Forscher beunruhigt über die höhere Inzidenz von Darmkrebs bei jungen Menschen. Wahrscheinlich spielt auch hier die Ernährung eine große Rolle. Denn gerade bei jungen Menschen sind Fastfood, Alkoholkonsum, rotes Fleisch und gesüßte Sodagetränke beliebt.



Dienstag, 23.01.2024


Erste Krankenkasse erstattet RSV-Impfung


Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein saisonal auftretendes, weltweit verbreitetes und infektiöses Virus, welches die oberen und unteren Atemwege befällt. Die Übertragung von RSV erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion, also durch den direkten Kontakt mit infektiösen Sekreten, beispielsweise durch Niesen oder Husten einer infizierten Person. In Deutschland tritt RSV, ähnlich wie Influenza, vermehrt in den Wintermonaten auf. Bekannte Risikogruppen für eine schwere RSV-Infektion sind Frühgeborene, Säuglinge und Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen. Weniger bekannt ist, dass es auch bei Erwachsenen zu einem schweren Verlauf nach RSV-Infektion kommen kann. Ältere Erwachsene haben aufgrund von vermehrtem Auftreten von Grunderkrankungen und einem altersbedingten Rückgang der Immunabwehr ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe bei einer RSV-Infektion. Einige Krankenkassen erstatten nun auf freiwilliger Basis die AREXVY-Impfung zur aktiven Immunisierung von Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter. Unter ihnen die AOK Nordost, BKK Salzgitter, Bertelsmann BKK und weitere (siehe: https://gskpro.com/content/dam/global/hcpportal/de_DE/campaign/arexvy/c18d38f8-4d7a-4931-a8ed-15a5e47369f6/abgabekarte-erstattende-krankenkasse-rsv-impfung.pdf )Weitere Krankenkassen erstatten die RSV-Impfung auf Einzelanfrage, ggf. mit Begründung.




Freitag, 19.01.2024


Stiko empfiehlt Menigokokken-B-Impfung


Für Säuglinge ab einem Alter von zwei Monaten empfiehlt die Ständige Impfkommission ab sofort eine Impfung gegen Meningokokken B. Insgesamt trete die Erkrankungen zwar sehr selten auf, allerdings ist der Krankheitsverlauf sehr schwerwiegend. Das Erkrankungsrisiko sei im ersten Lebensjahr am höchsten. Deshalb sei eine frühzeitige Impfung wichtig. Säuglinge sollten drei Impfdosen im Alter von zwei, vier und zwölf Monaten erhalten. Für Kleinkinder sieht die vom Robert Koch-Institut veröffentlichte Empfehlung bis zum fünften Geburtstag eine Nachholimpfung vor. Die Stiko rät zudem Kindern unter zwei Jahren, zeitgleich oder kurz nach der Impfung vorsorglich Paracetamol zu geben, um Fieber oder Schmerzen vorzubeugen, die infolge der Injektion auftreten können. Bei der Erkrankungen wird zwischen sogenannten Serogruppen unterschieden. Laut RKI werden in Deutschland die meisten Erkrankungen durch die Serotypen B, C, W und Y ausgelöst. Für die Serogruppe C empfiehlt die Stiko bereits seit 2006 eine Impfung für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr. Eine Impfempfehlung gegen Typ B galt bislang nur für bestimmte Risikogruppen, beruflich gefährdete Personen sowie Menschen, die in ein Hochendemiegebiet reisen. Bei einer Meningokokken-Infektion kommt es dem RKI zufolge häufig zu Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel mit »schwerstem Krankheitsgefühl«. Zu Säuglingen und Kindern heißt es: »Es können Fieber, Erbrechen, Reizbarkeit oder auch Schläfrigkeit, Krämpfe, Aufschreien sowie eine vorgewölbte oder harte Fontanelle auftreten.«



Dienstag, 19.12. 2023


Warum 20 min Bewegung pro Tag so wichtig sind


Daten aus vier Studien mit insgesamt 11.989 Teilnehmenden im Alter von 50 Jahren oder älter hat gezeigt, dass körperliche Aktivität dem durch Sitzen erhöhten Sterberisiko entgegenwirkt. Mit Aktivitätstrackern wurden Zeiten von körperlicher Aktivität und Sitzen erfasst. Die durchschnittlichen Beobachtungszeit betrag 5,2 Jahre. Bei Menschen, die mehr als zwölf Stunden im Sitzen verbrachten, war die Sterberate im Vergleich zu Menschen, die nur acht Stunden am Tag saßen, um 38 % höher, aber nur dann, wenn sie weniger als 22 Minuten täglich eine moderate bis starke körperliche Aktivität ausübten. Bei Menschen, die mehr als 22 Minuten täglich trainierten, war die Sterberate reduziert. Fazit der Studie: Ein höheres Maß an moderater bis starker körperlicher Aktivität geht mit einer niedrigeren Sterberate einher, und zwar unabhängig davon, wie viele Stunden pro Tag im Sitzen verbracht werden.



Mittwoch, 07.08.2021


  • Die Corona-Neuinfektionen in der Region Stuttgart bleiben auf niedrigem Niveau. Alle Kreise in der Region bleiben unter einem Inzidenzwert von 10 neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohnern. Aus dem Kreis Ludwigsburg wurden 13 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet - das sind die meisten neuen Fälle in der Region. Trotzdem blieb der Inzidenzwert mit 5,3 recht niedrig. Allerdings wurde von dort der einzige weitere Todesfall in Zusammenhang mit Covid 19 gemeldet. In den übrigen Kreisen bewegen sich die Inzidenzwerte zwischen 3,9 im Kreis Esslingen und 8,2 im Rems-Murr-Kreis.
  • Wie die jüngste wöchentliche Auswertung des Robert Koch-Instituts zeigt, dominiert die Delta-Variante des Coronavirus erstmals in Deutschland mit einem Anteil von 59 Prozent. Jetzt befürchten Fachleute eine Trendumkehr.
  • Arztpraxen sollen Corona-Impfstoff künftig nach Bedarf bestellen können
  • Laschet will Schulen im Herbst möglichst offen halten
  • Stuttgart - Die grün-schwarze Koalition will 125 Lehrerstellen weiterfinanzieren, die eigentlich wegfallen sollten, um Schüler aufzufangen, die wegen der Pandemie eine Klasse wiederholen sollen
  • Bundesjustizministerin Christine Lambrecht spricht sich im Kampf gegen das Coronavirus weiter für eine Maskenpflicht in Innenräumen aus.
  • Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 985 Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 808 Ansteckungen gelegen.
  • Mehr als 40 Prozent aller mit dem Coronavirus Infizierten wissen nach einer Studie der Universitätsmedizin Mainz nichts von ihrer Infektion.
  • WHO warnt vor breiter Aufhebung von Corona-Regeln


Liebe Patienten, ab sofort informieren wir Sie über aktuelle Informationen zu Corona

von websitebuilder 10. Juni 2021
Die neue Jahreszeit ist ein guter Grund, Vorsätze zu fassen – und diese auch einzuhalten. Ganz gleich, ob es darum geht, richtig zu essen oder die Garage aufzuräumen: Hier sind ein paar Tipps, wie Sie Vorsätze fassen und sie auch einhalten.
von websitebuilder 10. Juni 2021
Es gibt so viele gute Gründe, mit den Besuchern Ihrer Website zu kommunizieren. Informieren Sie sie über Verkaufsaktionen und neue Produkte oder halten Sie sie mit Tipps und Informationen auf dem Laufenden.
von websitebuilder 10. Juni 2021
Schreiben Sie über etwas, womit Sie vertraut sind. Wenn Sie nicht viel über ein bestimmtes Thema wissen, das für Ihre Leser von Interesse ist, laden Sie einen Experten ein, darüber zu schreiben.
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